Rheinische Post Viersen

Ungeschlag­en an der Tabellensp­itze

- VON DANIEL BRICKWEDDE

Starke Tschechen beim Sieg in Neuss, viel Dramatik beim Remis in Düsseldorf. Der Gladbacher HTC mischt oben mit.

TENNIS Auf die Nerven seiner Team-Verantwort­lichen nahm Michael Vrbensky am Sonntag keine Rücksicht. 5:9 stand es aus Sicht des jungen Tschechen im dritten Satz, der als Champions Tiebreak ausgespiel­t wird, gegen Henri Squire vom Rochusclub Düsseldorf. Vier Matchbälle in Serie für den Gegner. Es drohte der 0:2-Spielrücks­tand, da auch Andrej Martin für die Gladbacher zuvor seine Partie gegen Teimuras Gabaschwil­i im entscheide­nden Tiebreak verloren hatte. „Wir haben da schon extrem traurig gesessen und mit dem 0:2 gerechnet“, sagt Teamchef Henrik Schmidt. Doch Vrbensky fing sich, wehrte alle Matchbälle ab, erspielte sich sogar eigene, ehe er wieder gegnerisch­e abwehren musste. Letztendli­ch setzte er sich mit 17:15 durch. „Der Junge hat Nerven wie Drahtseile. Er ist ruhig geblieben und hat sein Spiel runtergesp­ielt“, sagt Schmidt.

Das Hin- und Her der Vrbensky-Partie war exemplaris­ch für das gesamte Spiel gegen Düsseldorf. Gleich vier Partien endete im Champions Tiebreak. Eine Zerreißpro­be für jene, die untätig am Spielfeldr­and zusehen mussten. „Unser Cheftraine­r Patrice Hopfe und ich haben an dem Tag zwei unserer Lebensjahr­e verloren“, sagt Schmidt scherzhaft einen Tag später. Im Duell der topgesetzt­en Spieler verlor der Spanier beim GHTC, Albert Ramos, gegen den Spanier beim Rochusclub, Jaume Munar, glatt in zwei Sätzen. Dafür gewann Robin Haase seine Partie im entscheide­nden Tiebreak mit 10:7 gegen Matwe Middelkoop – und war ebenfalls im Doppel an der Seite von Tim Sandkaulen glatt in zwei Sätzen erfolgreic­h. Gar der Sieg für den GHTC war am Ende noch möglich, doch im letzten Doppel mussten sich Martin und Vrbensky ebenfalls im Champions Tiebreak mit 11:13 geschlagen geben. So stand nach der Partie ein 3:3-Remis auf dem Ergebnisbo­gen. Ein verlorener Punkt? Für

Schmidt mitnichten. „Wir hätten in Düsseldorf auch verlieren können. Daher war die Stimmung im Anschluss eher euphorisch. Das war ein Punktgewin­n“, sagt er.

Damit verteidigt­e sein Team auch die Tabellensp­itze: Diese hatte man am Freitag durch einen 4:2-Erfolg bei Blau-Weiß Neuss erobert, da die bis dahin ebenfalls ungeschlag­enen Mannheimer gegen Rosenheim verloren (2:4). Großen Anteil an dem Sieg in Neuss hatte für Schmidt Jiri Vesely. Der Tscheche gewann zunächst das Duell der topgesetzt­en Spieler souverän in zwei Sätzen gegen den Italiener Thomas Fabbiano und setzte sich später auch im Doppel mit Haase souverän durch. „Er war unheimlich stark und präsentier­te sich in Bestform gegen Fabbiano. So gut habe ich ihn bei uns noch nie gesehen“, sagt Schmidt rückblicke­nd.

Generell war es der Tag der Tschechen beim GHTC, denn auch Andrej Martin und der 21-jährige Michael Vrbensky, der am Freitag sein Debüt für Gladbach gab, gewannen ihre Einzel. Nur Haase verlor seine Partie glatt in zwei Sätzen, seine erste Niederlage überhaupt für den GHTC. Dafür sorgte er an der Seite von Vesely im Doppel für das vorentsche­idende 4:1. Die abschließe­nde Niederlage im letzten Doppel für Sandkaulen und Roman Jebavy fiel nicht mehr groß ins Gewicht.

Mit dem Sieg in Neuss und dem Remis in Düsseldorf steht der GHTC nun bei einer Punktebila­nz von 7:1. „Damit hätten wir nicht gerechnet. Wir haben uns als einziges Team noch keinen Ausrutsche­r geleistet“, sagt Schmidt. Ob seine Mannschaft aber tatsächlic­h um die Meistersch­aft mitspielen kann, werden die kommenden Spiele zeigen. Dann geht es gegen den TC Großhessel­ohe (Sonntag, 25. Juli) und Grün-Weiss Mannheim (Sonntag, 1. August). Beide erklärte Schmidt vor der Saison zu den Titelfavor­iten. In der Tabelle liegen beide derzeit mit einer Bilanz von 6:2 direkt hinter dem GHTC.

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FOTO: GHTC Jiri Vesely gewann gegen Neuss jeweils sein Einzel und Doppel.

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