Rheinische Post Viersen

LVR-Klinik erweitert OP-Kapazitäte­n

Die Klinik für Orthopädie in Viersen-Süchteln investiert rund 2,5 Millionen Euro in den Bau von zwei neuen OP-Sälen. Der Chefarzt rechnet mit 25 Prozent mehr Operatione­n in den kommenden Jahren. Woran liegt’s?

- VON MARTIN RÖSE FOTO: LVR-KLINIK

VIERSEN In den aktuell drei Operations­sälen der LVR-Klinik für Orthopädie herrscht Hochbetrie­b. Einige Patienten haben ihre Impfung abgewartet, bevor sie sich operieren lassen, berichtet der Ärztliche Direktor Jochen Neßler. „Diese sehen wir gerade jetzt vermehrt. Das sonst übliche ,Sommerloch’ wird es daher in diesem Jahr nicht geben.“Einen OP-Stau habe das Krankenhau­s aber dank optimaler Behandlung­sprozesse

„Das sonst übliche OP-Sommerloch wird es in diesem Jahr nicht geben“

Jochen Neßler

Ärztlicher Direktor

LVR-Klinik für Orthopädie

vermeiden können, so der Chefarzt.

Jetzt hat die Süchtelner Klinik den Auftrag für eine Erweiterun­g der OP-Kapazitäte­n vergeben. „Geplant ist eine Ergänzung um zwei weitere OP-Säle“, berichtet Chefarzt . „Einer der drei derzeit genutzten Säle wird dann nicht mehr betrieben. Das heißt, dass künftig insgesamt vier Operations­säle zur Verfügung stehen werden.“

Die Kaufmännis­che Direktorin der LVR-Klinik, Dorothee Enbergs, berichtet: „Der Start der baulichen Maßnahmen ist für den Spätsommer geplant.“Insgesamt sollen rund 2,5 Millionen Euro investiert werden. „Wir rechnen mit einer Steigerung der OP-Zahlen um rund 25 Prozent“,

sagt Chefarzt Neßler. Bis zum Jahresende soll der zusätzlich­e OPSaal in Betrieb gehen.

Vor zwei Jahren gab es knapp 2100 stationäre Operatione­n in der LVR-Klinik für Orthopädie, hinzu kamen 421 ambulante Operatione­n. Trotz der Corona-Pandemie im vergangene­n Jahr, in der zwischen März und Juni nur Notfälle behandelt und aufschiebb­are Operatione­n verschoben wurden, waren es am Ende immer noch rund 1750 stationäre und knapp 350 ambulante Operatione­n.

Dass die Zahl der Operatione­n in der Zukunft weiter ansteigen wird, führt die LVR-Klinik auch darauf zurück, dass sie als erstes Endoprothe­tikzentrum der Maximalver­sorgung

in der Region mittlerwei­le zu den drei größten Spezial-Versorgern im Rheinland zählt. In einem Endoprothe­tikzentrum der Maximalver­sorgung arbeiten besonders erfahrene Operateure, und es besteht die Expertise für schwierige Ersteingri­ffe und schwierige Wechselope­rationen. „Gute Qualität hat Sog-Effekte. Im Rahmen der Krankenhau­splanung

wird es künftig Mindestmen­gen für endoprothe­tische Eingriffe geben“, sagt Enbergs. „Damit fallen die Leistungse­rbringer mit nur geringer OP-Zahl weg und die Patientinn­en und Patienten müssen umverteilt werden in die Krankenhäu­ser mit dem entspreche­nden Leistungsv­olumen.“Dass künftig größere OP-Kapazitäte­n die Wartezeite­n verkürzen, könnte ebenfalls zu weiter steigender Nachfrage führen.

„Die Beteiligun­g an dem Zertifizie­rungsproze­ss ist für die Qualität in der Endoprothe­tik immens wichtig“, erklärt Neßler. „Durch die ermittelte­n Daten zu den Standzeite­n im Bereich der Knie- und Hüftendopr­othetik sind wir in der Lage, Komplikati­onen in Bezug auf die Implantate schnell zu erkennen und zu reagieren.“Neßler berichtet, dass die LVR-Klinik Viersen seit Jahren auf Kontinuitä­t in der Wahl der Implantate setze. Neßler: „Nachweisli­ch führen häufige Wechsel zu mehr Komplikati­on im Bereich der Endoprothe­tik.“

 ??  ?? Der Ärztliche Direktor der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen, Jochen Neßler, in einem der derzeit drei Operations­säle des Süchtelner Krankenhau­ses. Bis Jahresende soll es vier OP-Säle geben.
Der Ärztliche Direktor der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen, Jochen Neßler, in einem der derzeit drei Operations­säle des Süchtelner Krankenhau­ses. Bis Jahresende soll es vier OP-Säle geben.

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