Ein 26-Jähriger führt jetzt die CDU
Philipp Heks ist neuer Vorsitzender der CDU Nettetal. Bei der Mitgliederversammlung in Haus Bey gelang die personelle Neuaufstellung. Der bisherige Vorsitzende Marcus Optendrenk konzentriert sich auf den Kreisvorsitz.
NETTETAL Marcus Optendrenk hatte schon lange angekündigt, nicht mehr für den Vorsitz der Nettetaler CDU zu kandidieren. Der 52-Jährige will sich auf den Vorsitz der KreisCDU konzentrieren. Beide Ämter in einer Hand habe er immer nur als Interimslösung gesehen. Mit der Mitgliederversammlung im Haus Bey gelang jetzt der Wechsel. Der 26-jährige Philipp Heks aus Glabbach, bisher Vorsitzender der Jungen Union im Kreis und seit einem Jahr Kreistagsabgeordneter, wurde mit 48 Ja-Stimmen und einer NeinStimme zum neuen Vorsitzenden gewählt. Damit wechselte der bisher stellvertretende Ortsvorsitzende an die Spitze.
Heks sieht die CDU als die Nettetaler Volkspartei im besten Sinne. Jeder sei zur Mitarbeit willkommen, er möchte die Partei vor Ort zur Ideenschmiede in schwierigen Zeiten machen und forderte die Mitglieder auf, die eigene Blase zu verlassen. „Wir können so viel mehr bieten“, machte Heks den Christdemokraten Mut. Die CDU stehe in Nettetal für „eine Politik mit Maß und Mitte“. Seine mit viel Schwung und Enthusiasmus vorgetragene Vorstellungsrede kam gut an, wie das klare Wahlergebnis zeigte.
Von den drei Stellvertretern wurden zwei wiedergewählt: Vera Gäbler wurde mit 41 von 49 Stimmen bestätigt und der 27-jährige Frederic Frucht mit 45 Stimmen. Den Platz von Philipp Heks als Stellvertreter übernahm Carolin Bader. Die 21-Jährige, gerade in den Rat nachgerückt, wurde mit 47 Stimmen zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Einen Wechsel gab es auch bei der Geschäftsführung. Der bisherige Geschäftsführer Markus Lücker und sein Stellvertreter Dietmar Sagel kandidierten nicht mehr für diese Ämter. Zur neuen Geschäftsführerin wurde Andrea Thielen gewählt. Die 45-Jährige aus Lobberich erhielt 49 von 49 Stimmen. Zum stellvertretenden Geschäftsführer wurde in Abwesenheit Axel Dammer mit 40 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gewählt. Als
Schatzmeisterin wurde Claudia Willers mit 48 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wiedergewählt. SocialMedia-Beauftragter Christian Lange wurde mit 39 von 48 Stimmen wiedergewählt, ebenso Harald Post als Mitgliederbeauftragter mit 38 Stimmen. Als Beisitzer wurden Marion Caspers, Lars Hexels, Sabine Houben, Elmer Kilders, Markus Lücker, Burkhard Michels, Wilhelm Ridder und Ralb Stobbe gewählt. Nach den Wahlgängen versprach Vorsitzender Heks: „Wir werden jetzt Gas geben.“
Ein wichtiger Programmpunkt der Mitgliederversammlung war der Dank der Partei an ihren früheren Bürgermeister Christian Wagner. Marcus Optendrenk würdigte sein Wirken. Wagner habe die Stadt 16 Jahre lang wesentlich geprägt. Auch Fraktionsvorsitzender Jürgen Boyxen dankte dem Bürgermeister außer Dienst für die enge Zusammenarbeit in einer Dreiergruppe der Spitzen in Rathaus, Partei und Fraktion. Dafür gab es Geschenke und herzlichen Applaus. In seinen Dankesworten erklärte Christian Wagner, für ihn habe nicht Parteipolitik im Vordergrund gestanden, sondern ihm sei immer der Stadt Bestes
Richtschnur gewesen. „Es war mir eine Ehre, im Dienst der Stadt wirken zu dürfen“, so Wagner zu den Parteifreunden.
Der neue Ortsvereinsvorsitzende Philipp Heks grenzte sich vom „hippen, trendigen Lifestyle“der Grünen ab und betonte, die CDU stehe für das seriös Bürgerliche. Grüne und SPD reklamierten die Partizipation des Bürgers für sich, dabei habe vielmehr die CDU die Meinung der Bürger berücksichtigt. Als Beispiele führt Heks den Grundschulstandort Breyell und den Wertstoffhof in Kaldenkirchen an.
Mut machte auch Martin Plum, CDU-Kandidat für die Bundestagswahl. Er berichtete von seinen Wahlkampfterminen vor Ort: „Die Stimmung ist viel besser als die Umfragen“, sagte Plum. Seine drei wichtigsten Ziele seien, die Wirtschaft in Schwung zu bringen, für Generationengerechtigkeit zu sorgen und den Klimaschutz mit sozialer Sicherheit und Wirtschaftswachstum zu verbinden. Er warnte vor einer Koalition mit den Linken. „Damit wird unser Land vor die Wand gefahren.“