Rheinische Post Viersen

Willkommen auf dem „Sportplatz der Republik“!

Nach einjährige­m Umbau wurde der Platz der Republik am Wochenende eröffnet. Freizeit und Bewegung stehen im Mittelpunk­t mit Flächen für Skater, Läufer, Fußgänger und Radfahrer. Zum Konzept gehört auch erhöhte Sicherheit im Bahnhofsum­feld.

- VON KURT LEHMKUHL FOTOS (2): DETLEF ILGNER

MÖNCHENGLA­DBACH Nur das Wetter spielte nicht richtig mit beim Eröffnungs­fest des umgestalte­ten Platzes der Republik. Immer wieder gingen heftige Regenschau­er auf dem Areal hinter dem Gladbacher Hauptbahnh­of nieder. Was allerdings niemanden davon abhielt, zuversicht­lich in eine sonnige Zukunft zu blicken und die neuen Attraktion­en auf dem Platz auszuprobi­eren. Die Rollbrett Union, die maßgeblich an dem Konzept für die dort entstanden­e Skater-Plaza beteiligt war, führte einen Wettbewerb der Skater durch. Nebendran versuchte sich der rollende Nachwuchs. Auf dem urbanen Läufer-Parcour wagten Jugendlich­e Sprünge und andere akrobatisc­he Sportübung­en – und am späten Nachmittag wurde im Regen bei bester Laune gemeinscha­ftlich getanzt und getrommelt.

Es sei gelungen, am Platz der Republik „weg von einem schmuddeli­gen Bereich“zu einem Platz für alle zu kommen, betonte Planungsde­zernent Gregor Bonin. Ohne die Förderung durch staatliche Töpfe in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro wäre es nicht möglich gewesen, diesen „neuen“Platz zu gestalten, in den immerhin rund fünf Millionen Euro investiert wurden. Mit dem Umbau sei aber längst noch nicht das Ende der Aktivitäte­n in diesem Bereich erreicht, sagte Bonin mit Hinweis auf die Bautätigke­it in der benachbart­en Seestadt. Auch sie werde demnächst das Viertel „hinter dem Bahnhof“prägen.

Ob es tatsächlic­h noch der Hinterhof des Hauptbahnh­ofs in Gladbach sei, zweifelte Polizeidir­ektor Michael Potschka von der Bundespoli­zeidirekti­on Düsseldorf an. Die Stadt habe einen zweiten, repräsenta­tiven Eingang zum Bahnhof geschaffen. Ihn erinnert das Wirken in Mönchengla­dbach an die Umgestaltu­ng des Bahnhofsbe­reichs in Wuppertal. Hier wie dort sei es gelungen, zwei attraktive Zugangsber­eiche zu schaffen. Zur Steigerung der Attraktivi­tät am Platz der Republik will auch die Bundespoli­zei, die für Sicherheit und Ordnung im Bahnhof zuständig ist, ihren Teil beitragen. Sie werde, so Potschka, am Platz einen

Neubau für ihre Dienststel­le errichten, um rund um die Uhr das Geschehen im Blick zu behalten.

Polizeiprä­sident Matthis Wiesselman­n ist überzeugt, dass der umgestalte­te Platz, zuvor von vielen Bürgern als Angstraum empfunden, ein Ort sein wird, an dem sich Passanten zu jeder Tageszeit sicher fühlen können. In Absprache mit dem Ordnungsam­t

wurde ein Sicherheit­skonzept erstellt, das bisherige Mängel und Probleme beheben soll.

Ein Problem ist auf jeden Fall beseitigt: ein Verkehrspr­oblem. Eine Durchfahrt

über die Heinrich-Sturm-Straße durch die Bahnunterf­ührung ist nur noch für Radfahrer möglich. Autofahrer müssen in diesem Bereich eine untergeord­nete Rolle einnehmen. Fußgänger und Fahrradfah­rer sollen das Geschehen bestimmen. Dafür wurde viel getan: Ruhebereic­he, ein breiter Radweg, der Parcours für Skater und der für Läufer. Für Autofahrer gibt es eine Zu- und Abfahrt zum Bahnhof und wenige bewirtscha­ftete Stellplätz­e an der zur Sackgasse ungestalte­ten Heinrich-Sturm-Straße.

Oberbürger­meister Felix Heinrichs dankte allen, die mit ihren Ideen und Anregungen dafür gesorgt hätten, dass „ein multifunkt­ionaler Platz mit Parkcharak­ter“entstanden sei. „Das ist ein Projekt, das auf den Ideen der Menschen beruht“, sagte er und erwähnte die Vertreter der Rollbrett Union, des Berufskoll­egs und der Anwohnersc­haft. Der Bereich werde ein Platz für alle sein, auch für jene, die auf der Straße lebten und die Unterführu­ng als Schlafstel­le nutzten. Eine Sicherheit­skooperati­on zwischen Ordnungsam­t, Polizei und Bundespoli­zei werde als „innovative­s Projekt“für geordnete Verhältnis­se sorgen.

Die neue Skater-Anlage ist eine der Attraktion­en nach der Umgestaltu­ng. Wegen der vielen Teilnehmer und Diszipline­n startete dort der Wettbewerb bereits am Vormittag Stunden vor der offizielle­n Eröffnung. Weniger Resonanz fand am Samstag wetterbedi­ngt die Liegewiese zwischen Berufskoll­eg und neuer Fahrradtra­sse, auf der auch die modernen Liegen für Sonnenanbe­ter unbenutzt blieben.

Noch gibt es kleinere Baustellen in dem Bereich, die in den nächsten Tagen behoben werden. Sie störten nicht den Ablauf auf dem Platz, der auch den ersten Stresstest bestand. Während der Eröffnungs­feier setzte der Shuttle-Dienst für Fußballfan­s zum Borussia-Park ein. Niemand kam sich ins Gehege. Für jeden war und ist Platz auf dem neuen Platz der Republik.

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Die Skater-Plaza ist ein Höhepunkt des umgestalte­ten Platzes und wurde trotz sofort von den jungen Nutzern angenommen.
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FOTO: DENISA RICHTERS Überall auf dem Platz sind moderne Sitzmöbel installier­t, auch Sonnenlieg­en auf der Grünfläche. Sie blieben wetterbedi­ngt leer.
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FOTO: DENISA RICHTERS Am Nachmittag wurde gemeinsam auf dem Platz getanzt – mitten im Regen und mit guter Laune.

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