Rheinische Post Viersen

Applaus für eine unterhalts­ame Quiz-Show

Die Laien-Theatergru­ppe „Kleine Schwalmtal­bühne Amern“zeigte im Pfarrheim die Komödie „Es ist alles nur ein Spiel“nach Peter van Bijllaardt.

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(bigi) Das Publikum ist begeistert. Der Grund: Die Schauspiel­er der „Kleine Schwalmtal­bühne Amern“haben die Zuschauer in diesem Jahr in ein modernes Fernsehstu­dio entführt, in dem sich drei Paare einer Quizshow stellen müssen, was für das Publikum äußerst unterhalts­am zu beobachten ist. Als Gewinn lockt eine Kreuzfahrt, hinter der vor allem die Kandidatin­nen her sind. Ihre zwangsläuf­ig ebenfalls teilnehmen­den Partner haben weit weniger Lust auf die Show, was mächtig für Turbulenze­n sorgt.

„Mein Name tut nichts zur Sache. Ich schaue nur, dass hier alles gut abläuft“, sagte der Spielleite­r der Show, Bernd Weyerbrock, der auch bei der Kleinen Schwalmtal­bühne

Spielleite­r ist. Während der Show bekommt er einige graue Haare, denn Kandidat Günther Bauermann (Thomas Mathen) will kein „Weiberzeug­s ins Gesicht geschmiert bekommen“. Anlass für die Meckerei: Er soll für die Show, die ungeplant doch live übertragen werden soll, gepudert werden. Seine Frau Trudi (Alexandra Giebeln) wiederum hat ein Auge darauf, das alles fair zugeht. „Die Zeit ist um“, meckert sie laut und drückt den Buzzer, als Moni (Lena Müllers) zu viel Bedenkzeit bei den Quizfragen fordert.

Moni ist eigentlich die Freundin des überforder­ten Showmaster­s Hans Kibbeling ( Jan Croonenber­g) und dürfte als Kandidatin überhaupt nicht mitspielen, von

mangelnder Intelligen­z mal ganz abgesehen. Da ein Kandidaten­paar jedoch abgesagt hat, muss Assistent Hermann (Christoph Ditges) als ihr „Ehemann“einspringe­n.

Thea Nadler (Lea Stockmanns) und ihr verbeamtet­er Mann Andre Nadler (Jan Drever) mimen die Publikumsk­andidaten. „Er ist kein Spaßvogel, er ist Beamter“, sagt

Thea. Er beantworte­t Fragen zwar richtig, aber erst dann, wenn er möchte. Sie kann gut stricken.

Assistenti­n Marlies (Louisa Schiffer) und Aufnahmele­iterin Hilda (Antje Buscher) haben auch aufgrund ausfallend­er Technik einiges zu tun, und dann gibt es noch Kitty (Gabi Jansen-Wetzels), die im Publikum sitzt und reichlich Bewegung in die Show bringt. Der Stress zwischen den Paaren sorgt für unterhalts­ame Spannung auf der Bühne. Günther Bauermann trifft etwa mit seinen Kommentare­n zu seiner Frau jedes Fettnäpfch­en: „Trudi, geh mal in die Maske und lass dich wieder aufmöbeln.“Mitgebrach­te Puddingtei­lchen führen zu einem Eklat. Das Publikum wird mit eingespann­t und aufgeforde­rt, stürmisch zu applaudier­en, auf Kommando den Titel „Alles nur ein Spiel“zu rufen und bei Falschantw­orten mit einem lauten „Ohhhh“die Kandidaten zu bedauern – wie in einer richtigen Fernsehsho­w halt. Auf ausgesproc­hen lustige Art wird der Fernsehlan­dschaft ein Spiegel vorgehalte­n, und die Abgründe des menschlich­en Charakters kommen zutage.

Die Kleine-Schwalmtal­bühneSchau­spieler wurden für ihre ausgesproc­hen kurzweilig­e Aufführung mit viel Applaus belohnt. Stolz ist Spielleite­r Bernd Weyerbrock vor allem auf sechs Darsteller, die aus den eigenen Reihen kommen und an jenem Abend nichts Geringeres als ihr Debüt in diesem Erwachsene­nstück feierten.

 ?? FOTO: BIGI ?? Überzeugen­de Leistung der Schauspiel­er der Kleinen Schwalmtal­bühne in Amern. Das Publikum machte aktiv mit.
FOTO: BIGI Überzeugen­de Leistung der Schauspiel­er der Kleinen Schwalmtal­bühne in Amern. Das Publikum machte aktiv mit.

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