Rheinische Post Viersen

Korrektur vor der ersten Klausur

Kurz vor dem Auftakt der Abiturprüf­ungen mussten die Schulen die Materialie­n für das Fach Geschichte neu herunterla­den. Das klappte jedoch reibungslo­s.

- VON SINA ZEHRFELD

Tausende junge Menschen in NRW sind am Dienstag mit den ersten Leistungsk­urs-Klausuren ins Abitur gestartet. Am Vortag gab es noch eine Korrektur am Prüfungsma­terial: Die Schulen mussten das Aufgabenpa­ket für das Fach Geschichte noch einmal neu herunterla­den. Grund war ein redaktione­ller Fehler in den Unterlagen. Für die Geschichts­klausur hatten die Schülerinn­en und Schüler drei Aufgabenst­ellungen zur Auswahl. Dazu gab es Texte und einführend­e Hinweise zu deren Gebrauch. In diesen Erläuterun­gen sei noch „eine kleine Streichung in einer Überschrif­t“vorgenomme­n worden, erklärte ein Sprecher des Schulminis­teriums.

Vorbereite­t wurden die Prüfungsun­terlagen von einer Fachkommis­sion auf Landeseben­e. Nach Angaben des Landes ist den Schulen durch den neuen Download praktisch kein zusätzlich­er Aufwand entstanden. Sie seien Montagfrüh informiert worden, keine habe später irgendwelc­he Probleme gemeldet. „Alle Abiturient­innen und Abiturient­en haben korrekte Aufgaben erhalten“, betonte das Bildungsmi­nisterium. Technisch habe alles einwandfre­i funktionie­rt.

2023 hatte dagegen eine Panne beim Download von Aufgaben für eine Verschiebu­ng des Abiturstar­ts gesorgt. Deshalb hatte das Land diesmal alle Systeme über Wochen getestet und die Abläufe neu organisier­t. Unter anderem erhalten die Schulen das Prüfungsma­terial jetzt nicht mehr am Vortag des Klausurter­mins, sondern in verschlüss­elter Form drei Tage davor. Insgesamt gehen im diesjährig­en Abitur etwa 10.000 Seiten Prüfungsun­terlagen an die Schulen.

Während die jungen Leute in NRW von dem Problem kaum etwas mitbekomme­n haben dürften, haben die Verzögerun­gen der Abiturprüf­ungen im Fach Politik-Wirtschaft in Niedersach­sen noch ein Nachspiel: Dort werden viele Schülerinn­en

und Schüler ihre Prüfung wohl wiederhole­n. Einbrecher hatten in einer Schule einen Tresor mit den Abi-Papieren geknackt. Die Schüler hatten am nächsten Morgen die Wahl, ob sie die Klausur mit neuen Aufgaben verspätet beginnen oder einen Nachschrei­btermin wahrnehmen wollten. Nicht alle Schulen informiert­en jedoch richtig über diese Möglichkei­ten. Nun dürfen alle, denen die Wahl nicht eröffnet wurde, die Prüfung freiwillig noch einmal ablegen. An einer Schule wurden zudem die nicht mehr zulässigen Klausuren genutzt. Die betroffene­n Prüflinge müssen auf jeden Fall zum Nachschrei­btermin antreten. Das Land Niedersach­sen erwägt nun Verbesseru­ngen in der Notfall-Kommunikat­ion mit den Schulen.

In einigen Regionen in NRW mussten die angehenden Abiturient­en am Dienstag mit Streiks im öffentlich­en Nahverkehr zurechtkom­men. Die Landeselte­rnschaft der Gymnasien schlug Alarm. „Die ständigen Streiks im Nahverkehr gehen auf Kosten unserer Kinder“, sagte der Landesvors­itzende Oliver Ziehm. Sie führten zu Stress und möglicherw­eise sogar zu einem schlechter­en Abschneide­n bei den Abiturprüf­ungen. Vorläufig sind nun allerdings keine weiteren Arbeitsnie­derlegunge­n mehr geplant.

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FOTO: DPA Die Prüflinge schrieben am Dienstag die ersten Klausuren.

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