Rheinische Post Viersen

Sturm hebt Dach des BLZ in Willich an

Wenige Einsätze hatte die Feuerwehr im östlichen Kreis Viersen. Die herausstec­henden Einsätze fanden in Willich und Tönisvorst statt.

- VON SVEN SCHALLJO

Das Sturmtief, das am Montagnach­mittag über NRW gezogen ist und für weiter kräftigen Wind sorgt, hat an vielen Stellen Schäden verursacht. Umgestürzt­e Bäume brachten viele Einsätze von Polizei und Feuerwehr im ganzen Land. Vor allem die Bahn hatte aufgrund blockierte­r Gleise einmal mehr mit Verspätung­en und Zugausfäll­en zu kämpfen. Im östlichen Kreis Viersen, in Willich, Tönisvorst, Kempen und Grefrath, fällt die Bilanz der Feuerwehre­n hingegen relativ entspannt aus. Den spektakulä­rsten Einsatz gab es in Willich. Hier hatte eine Windbö einen Teil des Flachdachs des Beschäftig­ungsund Leistungsz­entrums (BLZ) angehoben.

„Wir wurden gegen 16 Uhr alarmiert und sind mit zehn Kräften und zwei Fahrzeugen, darunter ein Leiterwage­n, ausgerückt. Auf der südlichen Gebäudesei­te hatte der Wind einen Teil des Daches erfasst und regelrecht übergeschl­agen“, erzählt Willichs Feuerwehrc­hef Thomas Metzer. Den Helfern sei zugutegeko­mmen, dass der starke Wind sehr schnell nachließ. „Als wir ankamen, war der heftigste Sturm schon weitgehend vorbei. Es hat nur noch recht kräftig geregnet“, erzählt er weiter. So sei es den Einsatzkrä­ften relativ schnell gelungen, das Stück Dach wieder zurückzusc­hlagen und provisoris­ch zu befestigen. „Ich war selbst nicht auf dem Dach, aber es wurde wohl zunächst provisoris­ch mit einer eingeschra­ubten Dachlatte befestigt“, erzählt Metzer.

Eine Gefährdung der Bevölkerun­g habe nicht bestanden. „Wir hatten insofern ein Stück weit Glück, dass sich das Dach nicht gelöst hat. Es wurde nur angehoben und war weiterhin fest. Es war regelrecht einmal umgeklappt aber im Prinzip weiter stabil. Wir reden von einem rund 30 bis 40 Quadratmet­er großen Abschnitt des Daches. Zum westlich daneben liegenden Geschäft für Tiernahrun­g ist ein Zaun und einiger Abstand. So war die Gefahr von Anfang an relativ gering“, sagt Metzer.

Nachdem die Helfer der Freiwillig­en Feuerwehr die ersten Arbeiten vorgenomme­n und die Restgefahr beseitigt hatten, wurde ein Dachdecker hinzugezog­en. „Ich habe nach den ersten Arbeiten und der Sicherung des Daches mit der Stadt telefonier­t, die dann umgehend einen Dachdecker hinbestell­t hat. Der hat dann die fachmännis­che Sicherung übernommen und wir konnten abrücken. Der Einsatz war am Ende weniger spektakulä­r, als er sich zunächst anhörte. Nach einer halben Stunde konnten wir bereits wieder einrücken“, erzählt Metzer.

Ansonsten habe es nur drei kleinere Einsätze der technische­n Hilfeleist­ung wegen herunterge­fallener Äste oder umgestürzt­er, kleinerer Bäume gegeben. „Am Ende war alles glimpflich“, blianziert Metzer.

Sehr ähnlich fällt die Bilanz in Tönisvorst aus. Hier gab es nur einen größeren Einsatz. „An der Düsseldorf­er Straße zwischen Markant und

Globus-Markt ist ein größerer Baum umgestürzt und lag quer über Radweg und beiden Fahrbahnen. Glückliche­rweise wurde niemand verletzt. „Wir waren mit drei Fahrzeugen und 16 Einsatzkrä­ften vor Ort. Mit zwei Motorsägen gelang es schnell, den Baum zu zerteilen und zur Seite zu schaffen. Nach einer halben Stunde hatten wir die Fahrbahnen wieder frei“, betont der Sprecher der Feuerwehr Tönisvorst, Jan Gläser. Sonst habe es keine Einsätze in der Stadt gegeben.

Auch in Grefrath sei die Lage ruhig gewesen. „Wir hatten einen Verkehrsun­fall während des Sturms, der aber nach aktuellen Erkenntnis­sen nicht mit dem Sturm selbst in Zusammenha­ng stand. Wir wurden nur hinzugezog­en, weil es hieß, dass Rauch aus dem Fahrzeug käme. Ansonsten gab es nicht einmal vollgelauf­ene Keller. Das könnte allerdings daran liegen, dass die bedrohten Keller ohnehin schon unter Wasser stehen und gefühlt aus jedem dritten Haus bereis Schläuche liegen“, betont Grefraths Feuerwehrs­precher Edmund Laschet.

Noch entspannte­r fällt die Bilanz in Kempen aus. „Wir hatten keinerlei Einsätze, es gab keine Benachrich­tigung, keine Alarmierun­g. Alles war ruhig“, meldet Kempens FeuerwehrS­precher Christian Ullmann. Auch am Dienstag gab es trotz weiter kräftigen Windes bislang keine Meldungen über weitere Einsätze in einer der Städte.

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FOTO: FEUERWEHR WILLICH Ein Teil des Daches am Beschäftig­ungsund Leistungsz­entrum war abgehoben worden und hatte sich übergeschl­agen. Die Feuerwehr sicherte es in der Folge.

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