Nettetal und Venlo: Gemeinsam klimaneutral?
Zu dieser Frage soll eine Studie erstellt werden.
NETTETAL/VENLO Gemeinsam von vier Parteien eingebrachte Anträge sind nicht die Regel im kommunalpolitischen Alltag, aber in Nettetal kommen sie hin und wieder vor. So auch jetzt beim Thema Energie aus sauberen und erneuerbaren Quellen: Nettetal möge außerplanmäßig 12.500 Euro aus der eigenen Kasse bereitstellen und weitere Fördermittel der Europäischen Union beantragen, um damit eine Studie in Auftrag zu geben. Die soll klären, „ob eine gemeinsame Erzeugung, Nutzung und Vermarktung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien grenzüberschreitend rechtlich und technisch möglich und dabei auch wirtschaftlich sein kann“. So haben es CDU, Grüne, FDP und WIN-Fraktion in einem gemeinsamen Antrag formuliert. Und der wurde – oh Wunder – so auch in der jüngsten Ratssitzung beschlossen.
Entstanden ist die Idee, sich für eine „klimaneutrale Grenzregion“einzusetzen, im Oktober vergangenen Jahres bei einem von der Euregio Rhein-Maas-Nord organisierten
Austauschtreffen für Ratsmitglieder aus den Grenzkommunen in Tegelen. Seitdem haben Ratsmitglieder aus Venlo und Nettetal diesen Gedanken in mehreren Treffen konkretisiert und für die beiden Nachbarkommunen eine grenzüberschreitende Machbarkeitsstudie vorgeschlagen. Sie hoffen nun auf einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro aus dem Interreg-Programm der EU. Noch einmal die gleiche Summe müssten die beiden Städte aufbringen, heißt: auf Nettetal entfielen 12.500 Euro. Mit dem „Ja“zum Antrag der vier Fraktionen im Rat ist diese Summe auf Nettetaler Seite schon mal verfügbar gemacht.
Die Studie soll unter anderem klären, für welche Energieformen es ein Potenzial für einen Austausch zwischen Nettetal und Venlo gibt – etwa für Strom, Wärme oder Wasserstoff –, welche gesetzlichen Vorgaben einem solchen Vorhaben möglicherweise entgegenstehen, wie ein grenzüberschreitender Energieverkauf umgesetzt werden kann und mit unterschiedlichen Energiepreisen in den beiden Ländern umzugehen ist.