Levan Kenia erwartet schweres Spiel
Heute Abend trifft der KFC Uerdingen in der Grotenburg auf den Mülheimer FC zum Auftakt in die englische Woche.
Nach einer weiteren turbulenten Woche beim KFC Uerdingen steht am Samstag wieder das Sportliche im Fokus. Dann gastiert der Mülheimer FC in der Grotenburg. Die Mannschaft von Trainer Ahmet Inal steht mit nur 29 Zählern auf Platz 15 in der Tabelle und steckt damit mittendrin im Abstiegskampf.
Für KFC-Coach Levan Kenia und seine Mannschaft war die Woche vor allem davon geprägt, die vielen Nebengeräusche rund um den Verein auszublenden. „Es war eine normale Trainingswoche, aber das Drumherum ist natürlich auch in der Kabine immer ein Thema“, gesteht er. Zudem kam dem Team am Donnerstag das Unwetter in die Quere, an Training war bei dem Wetter nicht zu denken. Daher soll das Abschlusstraining am Freitagnachmittag Aufschluss darüber geben, wie die Startelf letztlich aussieht.
Sicher ist, dass Torjäger Dimitrios Touratzidis nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre wieder im Kader steht. Damit kann Kenia quasi aus dem Vollen schöpfen, denn die angeschlagenen Spieler sind zurück, verletzt hat sich in den vergangenen Tagen niemand. Das kommt der Mannschaft vor der englischen Woche gelegen. „Wir müssen die Kräfte gut einteilen. Daher werden wir bei den Spielern auf die Fitness achten und entsprechend rotieren“, kündigt Kenia an.
Den kommenden Gegner kennt der Coach noch aus dem Hinspiel. Da präsentierte sich der Mülheimer FC als junge, aber aggressive Mannschaft, die schwer zu bespielen ist. Entsprechend wichtig ist, die Kräfte vor der kommenden Woche einzuteilen und den Fitnesszustand der Mannschaft hochzuhalten.
Von der eigenen Herangehensweise will Kenia dennoch nicht abweichen und stellt daher klar: „Wir müssen unsere Chancen nutzen. Das hat gegen Frintrop nicht so gut geklappt, da hätten wir auch zur Halbzeit höher führen können. Wir müssen frühzeitig den Sack zu und unser Spiel machen.“Dennoch rechnet er keinesfalls mit einem leichten Duell, wie es die Tabellenpositionen eventuell suggerieren könnten. „Die Teams, die in die Grotenburg kommen, sind immer besonders motiviert. Da müssen wir dagegenhalten.“Eine Option ist daher auch ein möglicher Doppelsturm mit Dimitrios Touratzidis und Pascal Weber, der den gesperrten Torjäger gegen Essen vertrat.
Derweil laufen im Hintergrund schon die Planungen für die kommende Saison. Ob Kenia dann weiterhin an der Seitenlinie beim KFC steht, bleibt abzuwarten. „Man muss schauen, ob es passt. Ich kann es mir vorstellen, hierzubleiben, auch wenn die vergangenen Wochen keine einfache Zeit waren.“Als Spieler habe er bereits viel erlebt, die vergangenen sechs Wochen aber waren extrem, fügt er an.
Das aber soll nun in den kommenden wichtigen Tagen ausgeblendet werden. „Wir haben wichtige Wochen vor uns. Daher wollen wir uns jetzt so gut wie möglich auf Fußball konzentrieren und alles andere ausblenden.“ (HL) Es ist ein Bild voller Jammer, das der KFC Uerdingen in den vergangenen zehn Tagen abgegeben hat. Seit 2021 hat Jörg Wieczorek (60), Geschäftsführer der in Pullach ansässigen Hermes Holding, mit seinem Produkt Biolectra Magnesium den KFC vielfach mit großzügigen Sponsoringmassnahmen unterstützt. Auch dem gebürtigen Krefelder ist das, was aktuell um die Grotenburg passiert, nicht verborgen geblieben.
Herr Wieczorek, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des KFC? Wieczorek Erschreckend, mehr als erschreckend. Wobei ich fast lieber ein anderes Wort gebrauchen würde. Wie Sie wissen, bin ich im Schatten der Grotenburg aufgewachsen, wurde dort fußballerisch sozialisiert. Ehrlich: Es bricht mir das Herz.
Waren Sie – als namhafter und nicht unerheblich zahlender Sponsor – in die Entscheidungsprozesse der letzten Tage eingebunden?
Wieczorek Nein. Und das war vielleicht auch besser so.
Warum?
Wieczorek Zu sämtlichen aktuell handelnden Personen fehlt mir jegliches Vertrauen. Eine Ausnahme möchte ich lediglich beim Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Nils Gehlings machen.
Woran hapert es aus Ihrer Sicht? Wieczorek Es werden einfachste kaufmännische Regeln – zum Beispiel die von Soll und Haben – missachtet.
Ist unter den Voraussetzungen denn überhaupt eine weitere Zusammenarbeit KFC mit Biolectra vorstellbar? Wieczorek Wie Sie wissen, habe ich mich ja erst noch am 6. März beim Pokalspiel gegen Rot-Weiß Essen engagiert. Aber nachdem, was jetzt alles vorgefallen ist, müsste es schon einen kompletten personellen Neuanfang im Vorstand geben. Vielleicht liegt auch genau das im Interesse des Vereins.