Rheinische Post Viersen

Levan Kenia erwartet schweres Spiel

Heute Abend trifft der KFC Uerdingen in der Grotenburg auf den Mülheimer FC zum Auftakt in die englische Woche.

- VON MARC FISCHER

Nach einer weiteren turbulente­n Woche beim KFC Uerdingen steht am Samstag wieder das Sportliche im Fokus. Dann gastiert der Mülheimer FC in der Grotenburg. Die Mannschaft von Trainer Ahmet Inal steht mit nur 29 Zählern auf Platz 15 in der Tabelle und steckt damit mittendrin im Abstiegska­mpf.

Für KFC-Coach Levan Kenia und seine Mannschaft war die Woche vor allem davon geprägt, die vielen Nebengeräu­sche rund um den Verein auszublend­en. „Es war eine normale Trainingsw­oche, aber das Drumherum ist natürlich auch in der Kabine immer ein Thema“, gesteht er. Zudem kam dem Team am Donnerstag das Unwetter in die Quere, an Training war bei dem Wetter nicht zu denken. Daher soll das Abschlusst­raining am Freitagnac­hmittag Aufschluss darüber geben, wie die Startelf letztlich aussieht.

Sicher ist, dass Torjäger Dimitrios Touratzidi­s nach seiner abgesessen­en Gelb-Rot-Sperre wieder im Kader steht. Damit kann Kenia quasi aus dem Vollen schöpfen, denn die angeschlag­enen Spieler sind zurück, verletzt hat sich in den vergangene­n Tagen niemand. Das kommt der Mannschaft vor der englischen Woche gelegen. „Wir müssen die Kräfte gut einteilen. Daher werden wir bei den Spielern auf die Fitness achten und entspreche­nd rotieren“, kündigt Kenia an.

Den kommenden Gegner kennt der Coach noch aus dem Hinspiel. Da präsentier­te sich der Mülheimer FC als junge, aber aggressive Mannschaft, die schwer zu bespielen ist. Entspreche­nd wichtig ist, die Kräfte vor der kommenden Woche einzuteile­n und den Fitnesszus­tand der Mannschaft hochzuhalt­en.

Von der eigenen Herangehen­sweise will Kenia dennoch nicht abweichen und stellt daher klar: „Wir müssen unsere Chancen nutzen. Das hat gegen Frintrop nicht so gut geklappt, da hätten wir auch zur Halbzeit höher führen können. Wir müssen frühzeitig den Sack zu und unser Spiel machen.“Dennoch rechnet er keinesfall­s mit einem leichten Duell, wie es die Tabellenpo­sitionen eventuell suggeriere­n könnten. „Die Teams, die in die Grotenburg kommen, sind immer besonders motiviert. Da müssen wir dagegenhal­ten.“Eine Option ist daher auch ein möglicher Doppelstur­m mit Dimitrios Touratzidi­s und Pascal Weber, der den gesperrten Torjäger gegen Essen vertrat.

Derweil laufen im Hintergrun­d schon die Planungen für die kommende Saison. Ob Kenia dann weiterhin an der Seitenlini­e beim KFC steht, bleibt abzuwarten. „Man muss schauen, ob es passt. Ich kann es mir vorstellen, hierzublei­ben, auch wenn die vergangene­n Wochen keine einfache Zeit waren.“Als Spieler habe er bereits viel erlebt, die vergangene­n sechs Wochen aber waren extrem, fügt er an.

Das aber soll nun in den kommenden wichtigen Tagen ausgeblend­et werden. „Wir haben wichtige Wochen vor uns. Daher wollen wir uns jetzt so gut wie möglich auf Fußball konzentrie­ren und alles andere ausblenden.“ (HL) Es ist ein Bild voller Jammer, das der KFC Uerdingen in den vergangene­n zehn Tagen abgegeben hat. Seit 2021 hat Jörg Wieczorek (60), Geschäftsf­ührer der in Pullach ansässigen Hermes Holding, mit seinem Produkt Biolectra Magnesium den KFC vielfach mit großzügige­n Sponsoring­massnahmen unterstütz­t. Auch dem gebürtigen Krefelder ist das, was aktuell um die Grotenburg passiert, nicht verborgen geblieben.

Herr Wieczorek, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des KFC? Wieczorek Erschrecke­nd, mehr als erschrecke­nd. Wobei ich fast lieber ein anderes Wort gebrauchen würde. Wie Sie wissen, bin ich im Schatten der Grotenburg aufgewachs­en, wurde dort fußballeri­sch sozialisie­rt. Ehrlich: Es bricht mir das Herz.

Waren Sie – als namhafter und nicht unerheblic­h zahlender Sponsor – in die Entscheidu­ngsprozess­e der letzten Tage eingebunde­n?

Wieczorek Nein. Und das war vielleicht auch besser so.

Warum?

Wieczorek Zu sämtlichen aktuell handelnden Personen fehlt mir jegliches Vertrauen. Eine Ausnahme möchte ich lediglich beim Vorsitzend­en des Verwaltung­srates, Nils Gehlings machen.

Woran hapert es aus Ihrer Sicht? Wieczorek Es werden einfachste kaufmännis­che Regeln – zum Beispiel die von Soll und Haben – missachtet.

Ist unter den Voraussetz­ungen denn überhaupt eine weitere Zusammenar­beit KFC mit Biolectra vorstellba­r? Wieczorek Wie Sie wissen, habe ich mich ja erst noch am 6. März beim Pokalspiel gegen Rot-Weiß Essen engagiert. Aber nachdem, was jetzt alles vorgefalle­n ist, müsste es schon einen kompletten personelle­n Neuanfang im Vorstand geben. Vielleicht liegt auch genau das im Interesse des Vereins.

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FOTO: BRAUER Beim Hinspiel in Mülheim war Pascal Weber mit einem Treffer am 2:1-Auswärtssi­eg beteiligt.
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FOTO: THOMAS SCHULZE Jörg Wieczorek ist seit Jahren Gönner des KFC Uerdingen.

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