Rheinische Post Viersen

Gladbachs U23-Trainer Polanski über den Weg zur Rettung

- VON NIKLAS BIEN

Seit dem vergangene­n Wochenende hat Borussias U23 Gewissheit: Der Klassenerh­alt ist ihr nicht mehr zu nehmen. Dank des 2:1-Erfolgs über Fortuna Köln sind es zwei Spieltage vor Schluss sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszo­ne, in der Tabelle ist das Team von Trainer Eugen Polanski auf den zwölften Platz geklettert. Der starke Endspurt mit 18 Punkten aus den vergangene­n neun Spielen inklusive nur einer Niederlage hat sich ausgezahlt.

„Wahrschein­lich war es einfach die Überzeugun­g in dem, was wir tun, und dass wir nicht in Hektik verfallen sind. Und dann war es einfach die Entwicklun­g der Mannschaft. Wir haben in den letzten zehn Spielen – bis auf Velbert – immer wieder performt“, sagt Polanski. Der große Umbruch im Sommer, bei dem sich fast die komplette Erfolgsach­se des Vorjahresd­ritten in höhere Ligen verabschie­det hatte, wirkte noch weit in die Saison hinein.

„Junge Spieler brauchen meistens ein halbes Jahr. Das muss ich in Zukunft besser annehmen. Nichtsdest­otrotz regt einen das auf, und es war eine Zeit, die nervenaufr­eibend war. Trotzdem: Wenn man einen klaren

Plan hat und kontinuier­lich arbeitet, wird man dafür belohnt“, sagt Polanski.

Mit dem Klassenerh­alt gehen die Personalpl­anungen nun auch endlich in die heiße Phase. Bisher hatte man am Borussia-Park zweigleisi­g geplant. „Es war zeitaufwen­diger. Wenn du einen Spieler dazunehmen willst, kannst du ihm nicht die absolute Sicherheit geben. Das stört dann schon, aber auch da haben wir die Ruhe bewahrt“, betont Polanski.

Wie bei U23-Mannschaft­en üblich, wird es auch in diesem Sommer wieder einige Abgänge geben. „Wir haben Spieler, die den nächsten

Schritt machen wollen und müssen und einige, die auch aus der Altersstru­ktur rausfallen“, erklärt Polanski. Aufgefange­n werden die Abgänge in erster Linie wie gewohnt aus der eigenen U19, aber auch externe Neuzugänge sind geplant. „Es ist wesentlich­er Bestandtei­l, die Spieler aus der U19 weiter auszubilde­n in einer Männerliga. Aber nicht nur – wir sind relativ klar, was wir noch dazunehmen wollen“, sagt der 38-jährige Cheftraine­r.

Polanski selbst dürfte in der kommenden Saison in seine dritte Spielzeit als Trainer der U23 gehen. Trotzdem stellt sich bei jungen Trainern natürlich auch die Frage nach dem nächsten Schritt. „Ich habe keinen klaren Karrierepl­an, aber ich habe den Vertrag bewusst verlängert. Trotzdem weißt du im Fußball nie definitiv, was passiert. Mein nächster Schritt ist jetzt erst mal, mir das kommende Trainingsl­ager anzuschaue­n“, sagt Polanski.

Zum Abschluss der Saison stehen zunächst aber noch die Spiele gegen Rot Weiss Ahlen und den 1. FC Bocholt an. „Wir wollen den Schwung mitnehmen und erfolgreic­h sein. Gleichzeit­ig wollen wir auch vorausscha­uend auf die nächste Saison handeln und die Spielzeit darauf ausrichten – nicht nur, aber vereinzelt“, erklärt Polanski.

Gegen das bereits abgestiege­ne Ahlen fordert der Cheftraine­r noch mal die nötige Ernsthafti­gkeit: „Wenn ich jemanden motivieren muss, sind wir falsch. Das wird es nicht geben. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie den gleichen Anspruch hat wie ich.“In Ahlen hat Polanski am Samstag (14 Uhr) den Kader der Vorwoche zur Verfügung. Einzig Jacob Italiano ist wegen einer Platzwunde aus dem Training fraglich. Aus dem Profikader könnte wieder Lukas Ullrich aushelfen, der zuletzt ein Tor erzielte.

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