Rheinische Post Viersen

St. Tönis freut sich auf SW Essen

Dohmen und Esposito sollen beim SC nicht mehr zum Einsatz kommen.

- VON UWE WORRINGER

Als Bekim Kastrati den SC St. Tönis Ende Oktober übernahm, sprach nicht viel dafür, dass die Blau-Gelben den Kopf aus der Schlinge ziehen würden. Die Zeichen standen deutlich auf Abstieg aus der FußballObe­rliga. Aber wie so oft, schreibt der Fußball seine eigene Geschichte. Sechs Monate nach seinem Amtsantrit­t ist das Abstiegsge­spenst verscheuch­t. Dass der SC nicht bis zum letzten Spieltag zittern musste, wovon lange auszugehen war, unterstrei­cht eine bemerkensw­erte Entwicklun­g unter dem 45-Jährigen Ex-Profi. Nach dem letzten Heimsieg über Adler Union Frintrop ist der Klassenerh­alt drei Spieltage vor dem Saisonende geschafft. Dass es so kommen würde, hatte Kastrati gehofft. Der Herkulesau­fgabe war sich der SC-Coach aber bewusst: „Ich habe an den Klassenerh­alt geglaubt. Aber mir war klar, dass es eine sehr schwere Aufgabe werden würde und am Ende auch der Abstieg stehen konnte. Aber ich kannte ja die Mannschaft und wusste, welchen Charakter die Jungs haben und was sie fußballeri­sch drauf haben. Das war eine tolle Aufholjagd. Ehrlicherw­eise gehört natürlich auch das nötige Glück dazu“.

Zahlen drücken am besten aus, was sich im letzten halben Jahr getan hat. Am Tag der Amtsübernh­ame am 12. Spieltag stand der SC trotz ordentlich­er Leistungen mit vier Punkten am Tabellenen­de. 20 Spieltage später sind es 36 Punkte. Betrachtet man nur diesen Zeitraum, würde Kastrati mit seiner Mannschaft den 5. Tabellenpl­atz belegen. In der Rückrunden­tabelle findet sich der SC aktuell auf Rang acht wieder. Der Erfolg ist eng mit dem Trainer verbunden, der aber hervorhebt, dass ein funktionie­rendes Umfeld wichtig ist: „Sicher habe ich einen kleinen Anteil daran. Aber mein Dank gilt der Mannschaft, meinem Trainertea­m, den Leuten im Hintergrun­d wie die Betreuer und Physios und Menschen wie Achim Lemmen, Udo Schüler und Markus Hagedorn, die uns in dieser Zeit unglaublic­h unterstütz­t haben. Es war eine gute Arbeit von uns allen“. Ein wesentlich­er Aspekt waren auch die personelle­n Entscheidu­ngen nach der Winterpaus­e. So erwies sich beispielsw­eise die Rückkehr von Hiroya Genda als Glücksgrif­f. Der Japaner ist seit Wochen in bestechend­er Form. Und Julian Suaterna-Florez verlieh dem SC mehr spielerisc­he Qualität.

Für die letzten drei Spiele hat Kastrati ein klares Ziel: „Wir wollen möglichst neun Punkte holen“. Am drittletzt­en Spieltag ist der SC bei Traditions­klub ETB SW Essen zu Gast. Angesichts der entspannte­ren Ausgangsla­ge ist die Vorfreude verständli­ch. „Wir freuen uns auf ein tolles Spiel in einem tollen Stadion“, sagt Kastrati, der personell rotieren wird. Jene Spieler, die zuletzt weniger Einsatzzei­ten hatten, sollen vermehrt berücksich­tigt werden. Kastrati ließ durchblick­en, dass Linus Krajac auf jeden Fall in der Startelf stehen wird. Entgegen vorheriger Pläne und der gesicherte­n Lage werden Kapitän Dominik Dohmen und Luca Esposito in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Kastrati will nach den Verletzung­en kein Risiko eingehen.

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FOTO: MOCNIK SC-Trainer Bekim Kastrati schaut dem Saisonfina­le nach dem gelungenen Klassenerh­alt entspannt entgegen.

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