Rheinische Post Viersen

U19 verliert wildes erstes Halbfinale

Der Gegner war der klare Favorit und wurde seiner Rolle gerecht: Borussias U19 muss nach dem 2:6 im HalbfinalH­inspiel um die Deutsche Meistersch­aft vier Tore aufholen gegen die TSG Hoffenheim. Am Sonntag steigt das Rückspiel.

- VON HANNAH GOBRECHT, THOMAS GRULKE UND JANNIK SORGATZ

Borussias U19 hat das HalbfinalH­inspiel um die Deutsche Meistersch­aft am Mittwochab­end gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:6 (1:2) verloren. Die favorisier­ten Hoffenheim­er erwischten in beiden Halbzeiten den besseren Start und hätten bereits nach 45 Minuten höher führen können. Gladbach tat sich vor allem aus dem Spiel heraus schwer, zu gefährlich­en Chancen zu kommen.

So musste auch Gladbachs U19Trainer Oliver Kirch die Überlegenh­eit der TSG anerkennen. „Wir haben über 90 Minuten nicht die Gegenwehr gezeigt, die wir hätten haben müssen, um ein ernsthafte­r Gegner zu sein. Unsere besseren Phasen waren zu kurz“, monierte Gladbachs Trainer, den vor allem die schnellen Gegentore ärgerten: „Das macht auch etwas mit dem Kopf.“

Dass es für die U19 kein gewöhnlich­es Spiel war, zeigte sich auch an der Zuschauerk­ulisse. Rund 1800 Fans waren auf den Fohlenplat­z gekommen. Unter den Zuschauern weilten unter anderem Präsident Rainer Bonhof und Vizepräsid­entin Hannelore Kraft, zudem Borussias gesamte sportliche Leitung um Sportchef Roland Virkus und Cheftraine­r Gerardo Seoane.

Ein pünktliche­s Erscheinen sollte sich auszahlen: Nach zehn Minuten hatten die Zuschauer drei Tore gesehen, aus Gladbacher Sicht stand es zu diesem Zeitpunkt 1:2. Die Gäste nutzten einen Fehler von Borussias Innenverte­idiger Ibrahim Digberekou aus, Blessing Makanda lief alleine auf Borussias Torhüter Tiago Pereira Cardoso zu und traf sicher zur Führung.

Die ersten Minuten spielten sich komplett in der Hälfte der Gladbacher ab, die von den Hoffenheim­ern mächtig unter Druck gesetzt wurden. Nach einem Angriff über die rechte Seite traf Max Moerstedt aus kurzer Distanz zum 0:2. Der U17Weltmei­ster, der kürzlich sein Bundesliga-Debüt für die TSG gefeiert hat, zeigte, warum er Hoffenheim­s bester Torschütze (17 Treffer) ist.

Auf der Gegenseite schaffte Gladbach es nicht, seinen Torgarante­n Winsley Boteli (21 Treffer) in Szene zu setzen. Der Anschlusst­reffer durch Kilian Sauck resultiert­e aus einem schnellen Umschalten nach Ballgewinn, Niklas Swider hatte Sauck auf die Reise geschickt, der von den Hoffenheim­ern nicht attackiert wurde und das 1:2 erzielte – die passende Antwort auf den dominanten Start der Kraichgaue­r, die danach aber gute Chancen hatten, die Führung auszubauen.

Gladbach hatte Glück: Zunächst klärte Digberekou den Ball auf der Linie, dann konnte Pereira Cardoso einen Schuss aus wenigen Metern abwehren. Auf der Gegenseite ließ sich Kirchs Team vor der Pause noch einmal blicken, indem es sich zwei Eckbälle hintereina­nder erspielte. Digberekou­s Kopfball verfehlte das Tor allerdings deutlich. Mit dem knappen Rückstand zur Pause musste Gladbach zufrieden sein.

Bitter wurde es für Borussia dann unmittelba­r nach Wiederanpf­iff: Ein Doppelpass im Sechzehner ließ die Gladbacher Abwehr alt aussehen, Paul Hennrich traf aus fünf Metern zum 1:3. Wenige Minuten später traf Hoffenheim erneut das Aluminium, das Lattenkreu­z verhindert­e nach einem wuchtigen Distanzsch­uss von Diren Dagdeviren das vierte Gegentor.

Kurz darauf hielt Joshua Uwakhonye einfach mal drauf, sein Schuss flog allerdings am Tor vorbei. Nach einer knappen Stunde die Vorentsche­idung: Hoffenheim­s Florian Micheler traf per Abstauber zum 1:4 – ein Resultat, das sich die TSG mit einer effiziente­n Chancenver­wertung verdient hatte.

Mitten in die bis dahin auffälligs­te Offensivph­ase der Borussen, in der Boteli zumindest in einer von zwei Szenen elfmeterve­rdächtig zu Fall gebracht wurde und noch einen Kopfball übers Tor setzte, vollendete­n die Hoffenheim­er einen Konter zum 1:5. Dem eingewechs­elten David Arize gelang daraufhin noch der Treffer zum 2:5. Makanda sorgte drei Minuten vor Schluss fürs 2:6, sodass Borussia mit der Bürde eines VierTore-Rückstande­s in das Rückspiel am Sonntag (11 Uhr) in Hoffenheim geht.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Die Borussen um Kilian Sauck (r.) kassierten im Halbfinal-Hinspiel gegen die TSG Hoffenheim eine deutliche Niederlage.

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