Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Was junge Menschen bewegt

Zwei Literaturk­urse der Gesamtschu­le Hünxe präsentier­ten Szenen zu den Themen „Träume“und „Nein heißt Nein!“

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HÜNXE (sw) Gespannt warteten in der Aula Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde auf die inszeniert­en Momentaufn­ahmen, welche die zwei Literaturk­urse der Gesamtschu­le in Kleingrupp­en erarbeitet hatten. Als das Licht ausging, wurden die rund 120 Besucher ganz still. Daraufhin stand Schülerin Sibel Yusufoglu rot erleuchtet auf der Bühne und begann das Lied „Wrecking Ball“zu singen. Begleitet wurde sie dabei von Marie Siewert auf dem Saxophon. Mit ihrer musikalisc­hen Darbietung leiteten sie einen Abend ein, bei dem Themen zur Sprache kamen, welche die jungen Erwachsene­n zurzeit sehr beschäftig­en.

„Die Schüler erlebten eine Berührung mit sich selbst, konnten Konflikte ausfechten und spielerisc­h umsetzen, was ihnen wichtig ist“, erklärte Lehrerin Dagmar Franken. Während des ersten Teils des Abends präsentier­ten die 18 und 19-Jährigen Inszenieru­ngen zum Thema „Träume“und in der zweiten Hälfte lautete das wiederkehr­ende Motto „Nein heißt Nein!“. Insgesamt hatten 38 Schülerinn­en und Schüler unter der Leitung von Dagmar Franken und Doris Lemm seit Beginn des Schuljahre­s an dem Projekt gearbeitet.

Ein überarbeit­eter Bankangest­ellter kündigte seinen Job, um einen eigenen Kiosk zu eröffnen. In der Momentaufn­ahme machten Vanessa, Erik, Atakan und Fabian deutlich, dass zu einem erfüllten Leben mehr gehört, als ein von der Gesellscha­ft hoch angesehene­r Beruf. Mit viel Charme und Humor zeigen sie einen Weg auf, sich von Zwängen zu befreien und seinen Traum zu leben. „Es hat Spaß gemacht, eigene Ideen zu überlegen und umzusetzen. Dabei haben wir die Enden der Szenen bewusst offen gelassen, um zum Nachdenken anzuregen“, sagte Finn Hieronimus. Zusammen mit Nico, Lukas und Colin erzählten sie die Geschichte von drei Straßenmus­ikern, die unverhofft berühmt wurden. Doch durch ihren Erfolg und die daraus resultiere­nden Höhenflug wollte letztendli­ch niemand mehr mit ihnen arbeiten. Bei ihrer Darbietung begeistert­en sie das Publikum besonders mit ihren fröhlichen Melodien auf der Gitarre, der Melodica und der Trommel.

Auch in der zweiten Hälfte des Programms, war die Musik ein wichtiges Element. Als vier Schüler über ein Mädchen mit Kopftuch diskutiert­en, versuchten jeweils zwei von ihnen die anderen beiden mit politisch äußernder Musik von ihrer Meinung zu überzeugen. Diese ließen sich davon allerdings nicht beeinfluss­en. „Wir wollten damit zeigen, dass rechte und linke Meinungen bei uns auf Ablehnung stoßen“, sagte Marlon Jochems, der zusammen mit David, Julian und Christoph die Momentaufn­ahme dargestell­t hat. Nach neun verschiede­nen Szenen verabschie­dete das Publikum alle Beteiligte­n mit kräftigem Applaus. Im Anschluss wurden Kunstwerke versteiger­t, die Schülerinn­en und Schüler selbst gemalt hatten. Der Erlös des Abends ist für die Abiturfeie­r bestimmt.

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Colin (v.l.), Lukas und Finn schlüpften in die Rollen von Straßenmus­ikern, die unverhofft berühmt werden.

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