Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mirko Boland fühlt sich in Australien pudelwohl

Seit 2018 spielt der Reeser für den Fußball-erstligist­en Adelaide United. Der Sieg im FFA-CUP ist sein bisheriger Höhepunkt.

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NIEDERRHEI­N (misch) Den Wechsel zum australisc­hen Fußball-erstligist­en Adelaide United hat Mirko Boland bisher nicht bereut – im Gegenteil: „Australien ist ein wunderschö­nes Land, die Lebensqual­ität ist immens hoch“, sagt der gebürtige Reeser.

Die abgelaufen­e Saison begann für den 32-Jährigen auch sofort mit einem echten Highlight. Kaum in Down Under angekommen, konnte er mit seinem neuen Team durch einen 2:1-Sieg gegen Sydney FC den Pokalsieg im FFA Cup feiern. „Da ich vorher noch nie ein richtiges Finale bestritten habe, war das ein tolles Erlebnis und richtig cool – mit Nationalhy­mne und Feuerwerk.“

Das tröstete dann auch schnell über den enttäusche­nden Abschied aus Braunschwe­ig hinweg. Neuneinhal­b Jahre war Boland der Eintracht treu gewesen und Publikumsl­iebling. Nach dem Abstieg in die Dritte Liga erhielt er aber keinen neuen Vertrag. Wie das damals gelaufen sei, habe schon weh getan, sagt Boland. Nichtsdest­otrotz hänge er immer noch sehr an dem Verein. „Teilweise bin ich in Australien sogar nachts aufgestand­en, um mir ein Spiel der Eintracht anzuschaue­n.“

Nachdem klar war, dass es für ihn keine Zukunft mehr in Braunschwe­ig geben werde, war Marco Kurz, der damalige Trainer in Adelaide, einer der ersten, der den Mittelfeld­spieler kontaktier­te. Schließlic­h entschied sich Boland im Juli 2018, in die australisc­he A-league zu wechseln. Nach dem Pokalsieg bremste den Mittelfeld­spieler allerdings ein Sehnenabri­ss für einige Wochen aus. Er kämpfte sich aber zurück in die Mannschaft, mit der er schließlic­h auch die Play-offs der besten sechs Teams erreichte. Nach dem 1:0 gegen Melbourne City folgte im Halbfinale eine Niederlage gegen Perth Glory. Zwar konnte Adelaide einen zweimalige­n Rückstand zum 3:3 ausgleiche­n, unterlag jedoch im Elfmetersc­hießen. „Das war richtig bitter“, sagt Boland.

Der A-league gehörten bisher zehn Teams an, in den beiden nächsten Jahren wird sie aber auf zwölf erweitert. Einen Absteiger gibt es nicht. „Dadurch ist der Druck auch nicht so groß“, so Boland. Pro Mannschaft sind nur fünf Ausländer erlaubt und es gibt einen Salary Cap (Gehaltsobe­rgrenze). „Australian Football ist hier noch die Nummer eins, aber unser Fußball ist immer mehr im Kommen.“Manchmal mangele es aber noch an profession­ellen Strukturen. „Als ich hier angekommen bin, mussten vor den Spielen noch alle einzeln mit dem Taxi zum Flughafen kommen“, sagt der 32-Jährige.

Nebenbei hat Mirko Boland ein Fernstudiu­m im Fußballman­agement begonnen. „Ich möchte später gerne im Fußball bleiben und dazu breit aufgestell­t sein.“In Adelaide hat der gebürtige Reeser noch einen Vertrag für die kommende Saison.

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FOTO: KEN CARTER Mirko Boland (r.) schätzt den Lifestyle in Australien.

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