Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Einmaliges Kino-erlebnis für „Star Trek“-fans
MBAJOR/HOLLYWOOD (tojo) 150.000 Dollar wollte Ira Steven Behr per Crowdfunding einsammeln für eine Doku über „Deep Space Nine“(1993-1999), die dritte und wohl beste aller „Star Trek“-serien, die er entscheidend geprägt hatte. Der Mann mit dem bunt gefärbten Bart hatte Sorge, an diesem „Die Ziel Frauen zu scheitern, der Terrormiliz“doch das stellte sich als unbegründet heraus: Nach kaum 24 Stunden war die Hürde genommen, insgesamt investierten begeisterte Fans 647.891 Dollar (rund 570.000 Euro). Die so finanzierte Dokumentation „What We Left Behind: Looking Back at Deep Space Nine“zelebriert die Serie anhand von technisch aufgebohrten Original-szenen, vor allem aber werden in 130 Minuten ihre Entstehung und ihr Erbe beleuchtet.
Das Besondere: Der Film ist derzeit weder auf DVD erhältlich noch über einen Streamingdienst. Stattdessen läuft er am Mittwochabend einmalig im Kino, etwa in der UCI Kinowelt Düsseldorf, Duisburg und Neuss, im Cinemaxx Krefeld sowie im Cineplex Leverkusen.
Der Dokumentarfilm ist das Gegenteil von Geldmacherei auf dem Rücken gutgläubiger Fans, nämlich eine herzenswarme Würdigung der düsteren Western-artigen Serie, die sich vielschichtig mit Politik, Religion, Krieg und Genozid auseinandersetzte. „Film noir im Weltall“lautete seinerzeit eine so populäre wie passende Umschreibung.
Die fast 50 mitwirkenden Interviewpartner strahlen Spaß und Selbstironie aus. Dass von Captain Benjamin Sisko (Avery Brooks) nur Archivmaterial zu sehen ist, weil von ihm angeblich alles gesagt sei, ist schade, fällt aber kaum ins Gewicht. Für „Star Trek“-fans ist die Doku ein Muss; sie bietet tiefe Einblicke in ein zu Unrecht unterbewertetes (ar) Juwel der Tv-geschichte.