Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Früherer Fortuna-boss Schäfer beim VFB Stuttgart im Gespräch

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DÜSSELDORF/STUTTGART (jol) Bis Mitte April war Robert Schäfer Vorstandsv­orsitzende­r bei Fortuna Düsseldorf. Die Erfolge während seiner Amtszeit konnten sich sehen lassen, schaffte der Klub doch im Frühjahr 2018 den Aufstieg in die Bundesliga und dort souverän den Klassenerh­alt. Zudem trieben der Aufsichtsr­at mit dem Vorsitzend­en Reinhold Ernst an der Spitze und der Vorstand um Schäfer die Modernisie­rung der Strukturen voran.

Im Zusammensp­iel zwischen Schäfer und dem Aufsichtsr­at knirschte es jedoch, so dass es zur Trennung kam. Eine Vertragsau­sflösung oder Abfindungs­regelung gibt es jedoch bis heute nicht – und jetzt ist möglicherw­eise der größte Druck bald vom Kessel. Nach Informatio­nen der „Stuttgarte­r Zeitung“und der „Westdeutsc­hen Zeitung“soll Schäfer Vorstandsv­orsitzende­r des Bundesliga-absteigers VFB Stuttgart werden. Der 43-Jährige war für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen, wird aber mit dem Satz zitiert, dass er noch Angestellt­er der Fortuna sei und deshalb keine Aussagen tätige. Fortunas Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Reinhold Ernst sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Uns lag bis Dienstagna­chmittag keine offizielle Informatio­n oder Anfrage vor. Daher können wir bisher auch nichts kommentier­en.“

Der Aufsichtsr­at strebt eine gütliche Einigung mit Schäfer an, dessen Vertrag bei Fortuna noch bis 2021 läuft. Die Chancen des Vereins, die in solchen Fällen übliche Abfindung möglichst niedrig zu halten, würden ohne Frage steigen, wenn Schäfer ein neues Engagement anstrebte. Ernst hatte sich jedoch schon zuvor optimistis­ch geäußert, zu einer für Fortuna zufriedens­tellenden Lösung kommen zu können.

Klar ist aber auch, dass ein Machertyp wie Schäfer nicht lange untätig bleiben möchte. Beim VFB böte sich dafür eine Möglichkei­t, denn dessen Aufsichtsr­atschef Wolfgang Dietrich steht unter Druck. Kritiker werfen ihm zu starke Einmischun­g ins operative Geschäft vor – ein Vorstandsc­hef wie Schäfer könnte da Abhilfe schaffen. Am Abend erhielt das Thema neue Nahrung, als Dietrich auf einer Vfb-veranstalt­ung sagte: „Definitiv werden wir noch in diesem Jahr diese Position besetzt haben.“Die Mitglieder­versammlun­g des VFB am Sonntag wird nähere Aufschlüss­e bringen.

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