Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Stadt fördert Klimaschutzprojekte
Ab 1. August unterstützt die Hamminkelner Verwaltung energieeffizientes Bauen mit einem eigenen Fördertopf. 100.000 Euro stehen bereit. Der Rat muss am Donnerstag zustimmen.
Die Stadt Hamminkeln stellt aus eigenen Mitteln und über Bundes- und Landesförderungen hinaus aus der eigenen Kasse Geld für Klimaschutzvorhaben zur Verfügung. Die bemerkenswerte Maßnahme in Zeiten angespannter Haushaltslage ist mit einem 100.000-Euro-fördertopf verbunden. Die Summe war schon in den Haushaltsberatungen für das Jahr 2019 beschlossen worden und soll am Donnerstag endgültig vom Rat bestätigt werden. Die entsprechende Richtlinie tritt dann am 1. August in Kraft. Hamminkelner Bürger können den Zuschuss für energieeffizientes Bauen zur energetischen Altbausanierung und zur energetischen Optimierung von Neubauten nutzen, welches über die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (ENEV) hinausgeht.
Die Verwaltung hat sich bei den Vorgaben an die Richtlinien der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) gehalten. Das begründet sie damit, dass die Richtlinien für Neubau und Sanierung rechtlich durchgeprüft seien und daher den Verwaltungsaufwand in Hamminkeln erheblich verringern. Außerdem, so heißt es, könne man die Einhaltung der zusätzlichen Anforderungen mit Hilfe der Kfw-prüfzertifikate sehr gut überprüfen. Grundsätzlich werden Neubau- und Sanierungsmaßnahmen je Wohneinheit gefördert.
Der maximale Gesamtförderförderbetrag pro Antragsteller pro Jahr beträgt 1.500 Euro. Dabei können Interessenten Pauschalbeträge bekommen. Für Dachbegrünung gibt es prozentuale Anteilsförderung. Hier sieht die Stadt einen wichtigen Ansatz. Denn: „Die Förderung der Dachbegrünung hält die Verwaltung vor dem Hintergrund der Klimafolgenanpassung und der jüngsten Vergangenheit (Hochwasserereignisse 2016) für wesentlich. Durch die dezentrale Zwischenspeicherung von Regenwasser auf Dächern soll ein Beitrag zur Entlastung von Kanalisation, Kläranlage und Vorflutern geleistet werden.“
Mit der lokalen Förderung wird auf Hamminkelner Erfahrungen mit Extremwetterlagen reagiert. Doch bringt es wirklich etwas, wenn sich die Stadt einschaltet, obwohl im Förderdschungel unterschiedliche Angebote von Landes- bis EU-EBEne existieren, um Häuser energieeffizient zu machen? „Ja“, sagt Bürgermeister Bernd Romanski, „der Zusatzbeitrag der Stadt hilft ein wenig und schafft Anreize, freiwillig mehr zu tun für den Klimaschutz.“Es sei ein deutliches Zeichen, wenn sich die Stadt trotz der Kassenlage hier engagiere.
40 Prozent der Emissionen kämen aus dem Wohnungsbaubestand, da lohne es sich, auf das Thema aufmerksam zu machen. Er rechne mit vielen Nachfragen, da man auch Umbauten unterstütze. Dazu komme, dass es im Stadtgebiet viele Neubaugebiete wie am Pollmannsweg oder an der Ringstraße gebe.