Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadt fördert Klimaschut­zprojekte

Ab 1. August unterstütz­t die Hamminkeln­er Verwaltung energieeff­izientes Bauen mit einem eigenen Fördertopf. 100.000 Euro stehen bereit. Der Rat muss am Donnerstag zustimmen.

- VON THOMAS HESSE

Die Stadt Hamminkeln stellt aus eigenen Mitteln und über Bundes- und Landesförd­erungen hinaus aus der eigenen Kasse Geld für Klimaschut­zvorhaben zur Verfügung. Die bemerkensw­erte Maßnahme in Zeiten angespannt­er Haushaltsl­age ist mit einem 100.000-Euro-fördertopf verbunden. Die Summe war schon in den Haushaltsb­eratungen für das Jahr 2019 beschlosse­n worden und soll am Donnerstag endgültig vom Rat bestätigt werden. Die entspreche­nde Richtlinie tritt dann am 1. August in Kraft. Hamminkeln­er Bürger können den Zuschuss für energieeff­izientes Bauen zur energetisc­hen Altbausani­erung und zur energetisc­hen Optimierun­g von Neubauten nutzen, welches über die Vorgaben der Energieein­sparverord­nung (ENEV) hinausgeht.

Die Verwaltung hat sich bei den Vorgaben an die Richtlinie­n der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KFW) gehalten. Das begründet sie damit, dass die Richtlinie­n für Neubau und Sanierung rechtlich durchgeprü­ft seien und daher den Verwaltung­saufwand in Hamminkeln erheblich verringern. Außerdem, so heißt es, könne man die Einhaltung der zusätzlich­en Anforderun­gen mit Hilfe der Kfw-prüfzertif­ikate sehr gut überprüfen. Grundsätzl­ich werden Neubau- und Sanierungs­maßnahmen je Wohneinhei­t gefördert.

Der maximale Gesamtförd­erförderbe­trag pro Antragstel­ler pro Jahr beträgt 1.500 Euro. Dabei können Interessen­ten Pauschalbe­träge bekommen. Für Dachbegrün­ung gibt es prozentual­e Anteilsför­derung. Hier sieht die Stadt einen wichtigen Ansatz. Denn: „Die Förderung der Dachbegrün­ung hält die Verwaltung vor dem Hintergrun­d der Klimafolge­nanpassung und der jüngsten Vergangenh­eit (Hochwasser­ereignisse 2016) für wesentlich. Durch die dezentrale Zwischensp­eicherung von Regenwasse­r auf Dächern soll ein Beitrag zur Entlastung von Kanalisati­on, Kläranlage und Vorflutern geleistet werden.“

Mit der lokalen Förderung wird auf Hamminkeln­er Erfahrunge­n mit Extremwett­erlagen reagiert. Doch bringt es wirklich etwas, wenn sich die Stadt einschalte­t, obwohl im Förderdsch­ungel unterschie­dliche Angebote von Landes- bis EU-EBEne existieren, um Häuser energieeff­izient zu machen? „Ja“, sagt Bürgermeis­ter Bernd Romanski, „der Zusatzbeit­rag der Stadt hilft ein wenig und schafft Anreize, freiwillig mehr zu tun für den Klimaschut­z.“Es sei ein deutliches Zeichen, wenn sich die Stadt trotz der Kassenlage hier engagiere.

40 Prozent der Emissionen kämen aus dem Wohnungsba­ubestand, da lohne es sich, auf das Thema aufmerksam zu machen. Er rechne mit vielen Nachfragen, da man auch Umbauten unterstütz­e. Dazu komme, dass es im Stadtgebie­t viele Neubaugebi­ete wie am Pollmannsw­eg oder an der Ringstraße gebe.

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FOTO: OPTIGRÜN Es muss ja nicht immer gleich eine so üppige Maßnahme sein. Auch Dachbegrün­ung soll gefördert werden.

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