Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Erfolgsserie sichert dem SVR den Aufstieg
Den Saisonstart in der Fußball-kreisliga B hat der SV Ringenberg noch verpatzt. Doch dann bleibt die Mannschaft von Trainer Dennis Reddmann 21 Spiele in Folge ungeschlagen und ist nach 20 Jahren zurück in der Kreisliga A.
HAMMINKELN Der Saisonstart des SV Ringenberg hatte nichts Gutes verheißen lassen. Nach fünf Spieltagen hatte das Team in der Fußball-kreisliga B lediglich fünf Zähler auf dem Konto. Der neue Trainer Dennis Reddmann, der vom Hamminkelner SV II gekommen war, hatte sich seinen Einstand sicher ganz anders vorgestellt. Von Aufstiegsträumen war die Mannschaft zu dem Zeitpunkt weit entfernt. „Da haben wir schon angefangen zu überlegen. Wir sind der Musik schließlich ganz schön hinterher gelaufen“, sagt Reddmann.
Nun steht er vor seiner zweiten A-liga-saison als Trainer. Denn eine Erfolgsserie von 21 ungeschlagenen Partien ließ den SVR letztlich über den Aufstieg jubeln. Das Team beendete die Spielzeit mit 66 Punkten auf dem ersten Platz.
Nach dem fünften Spieltag, an dem die Ringenberger mit einer bitteren 0:5-Niederlage vom VFB Rheingold Emmerich heimfuhren, rollte das Team das Feld von hinten auf. Erst im bedeutungslosen letzten Saisonspiel gegen Mit-aufsteiger HSC Berg ging der SVR wieder als Verlierer vom Platz. Trotz eines holprigen Starts schaffte Dennis Reddmann in seinem ersten Jahr als Svr-trainer also den lang ersehnten Aufstieg ins Kreisliga-oberhaus.
Stolze 20 Jahre ist es immerhin her, dass der Verein in der A-LIga vertreten war. In den vier Jahren zuvor war das Team immer nah dran am Aufstieg. Für den Sprung hatte es am Ende aber nie gereicht. „Das ist natürlich überragend. Besser hätte mein erstes Jahr nicht laufen können“, sagt Reddmann, der weiß, wie man aufsteigt. Vor vier Jahren hatte er das gleiche Kunststück mit dem Hamminkelner SV II geschafft und seinem jetzigen Verein gleichzeitig einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Reddmann hat auch jetzt wieder seinen Anteil an der Erfolgsgeschichte. Für ihn ist die Entwicklung, die der Verein im zurückliegenden Jahr genommen hat, nicht selbstverständlich. „Nicht nur ich als Trainer war neu. Es kamen auch einige neue Akteure. Die Integration hat jedoch überragend funktioniert. Meine Erwartungen wurden übertroffen“, sagt der Coach.
Die gute Moral der Mannschaft zeigte sich nicht zuletzt in der beeindruckenden Aufholjagd, die sie hingelegt hatte. „Eigentlich hatte auch bis dahin alles gestimmt. Nur die Ergebnisse eben nicht“, so Reddmann. Mit einem 3:2-Erfolg über den Aufstiegskonkurrenten PSV Wesel II startete die Ringenberger Erfolgsserie. „Auch die weiteren direkten Duelle gegen die Top-teams haben wir nicht verloren. Das war entscheidend“, so Reddmann.
Bereits in der Winterpause war der SVR dann auf dem besten Weg in die Kreisliga A. „So war es aber schon öfter in Ringenberg – und am Ende hat es nicht gereicht.“Diesmal langte es aber knapp. Die Rückrunden-bilanz spricht eine klare Sprache. Gerade einmal sieben Zähler ließen die Ringenberger in der zweiten Saisonhälfte liegen. Das 10:1 gegen Wesel Anadolu Spor, mit dem der Aufstieg perfekt gemacht wurde, war der neunte Sieg in Folge. „Diese Serie ist beeindruckend. Wenn man in dieser starken Gruppen am Ende oben steht, ist das nicht unverdient“, sagt Reddmann.
Maßgebliche Faktoren für den optimale Saisonverlauf waren für den Coach der breite Kader und die gute Trainingsbeteiligung. Obwohl er im Laufe der Spielzeit immer öfter die gleiche Elf aufs Feld geschickt hatte, blieb das Gefüge intakt. „Wir konnten im Training teilweise zwei komplette Teams bilden. Selbst im Winter auf der Asche war die Beteiligung super.“
Darüber hinaus blieb der SVR vom ganz großen Verletzungspech verschont. Anders als zu seinen Hamminkelner Zeiten, in denen sich die Mannschaft oftmals von selbst aufgestellt hatte, hatte Reddmann in Ringenberg die Qual der Wahl. „Es ist schon etwas anderes, eine erste Mannschaft zu trainieren“, sagt er. Und am meisten Spaß mache es, wenn am Ende der Erfolg steht.
Das Abenteuer Kreisliga A gehen die Ringenberger mit Selbstbewusstsein an. Dass es für viele Aufsteiger nach einem Jahr oftmals direkt wieder runter in die B-liga geht, beeindruckt Reddmann nicht. Er selbst hat die Erfahrung mit dem HSVII machen müssen. Nach einer Katastrophen-saison war er mit den Grün-weißen wieder abgestiegen. „Es gibt vier Mit-aufsteiger, die sicherlich unsere Kragenweite haben. Wir haben Qualität. Die größte Herausforderung wird sein, wieder mit Niederlagen umzugehen“, sagt der Ringenberger Coach.
„Das ist natürlich überragend. Besser hätte mein erstes Jahr nicht laufen können.“Dennis Reddmann Trainer des SV Ringenberg