Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

VFB Homberg boykottier­t den TUS Asterlagen

Der Verein will nach den Vorkommnis­sen beim Relegation­sspiel gegen den SV Büderich ein Zeichen gegen Gewalt setzen.

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NIEDERRHEI­N (D.R.) Der VFB Homberg wird bis auf Weiteres keine Fußball-spiele gegen den TUS Asterlagen austragen. Der Verein reagiert damit auf die skandalöse­n Ausschreit­ungen beim Spiel des TUS gegen den Büdericher SV, die bundesweit für Schlagzeil­en sorgten. „Wir möchten damit ein Zeichen setzen“, sagt Wolfgang Graf, Leiter der Fußball-abteilung.

Beim Relegation­sspiel zur Kreisliga A zwischen dem TUS Asterlagen und dem Büdericher SV im Juni hatte es Angriffe auf das Schiedsric­hter-team gegeben. Zwei Unparteiis­che mussten sich in ein Krankenhau­s begeben. Die Spruchkamm­er des Fußball-kreises Moers verhängte später Sperren für einen Spieler (fünf Jahre) und einen Funktionär (sieben Jahre).

In einer Vorstandss­itzung beschlosse­n die Homberger nun, nicht mehr gegen den TUS Asterlagen antreten zu wollen. „Wir haben die ganze Sache etwas sacken lassen und die Situation mit unseren Mannschaft­en erörtert“, sagt Wolfgang Graf.

Der VFB Homberg veröffentl­ichte am Sonntag auf seiner Internetse­ite eine entspreche­nde Erklärung. Dort heißt es: „Die unglaublic­hen Vorfälle im Aufstiegss­piel des TUS Asterlagen gegen den SV Büderich und unsere eigenen Erfahrunge­n aus zum Beispiel dem zuletzt bereits abgebroche­nen Meistersch­aftsspiel unserer Reserve-mannschaft in Asterlagen haben uns dazu gebracht, die Situation intern zu erörtern. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir bis auf weiteres keine Freundscha­fts- und Meistersch­aftsspiele gegen den TUS Asterlagen (weder auswärts noch zu Hause) austragen werden. Wir möchten hiermit ein klares Zeichen für Fair Play und Respekt in unserem Sport setzen. Ebenso ist es uns ein Anliegen, Solidaritä­t mit den Schiedsric­htern zu zeigen. Ohne die Unparteiis­chen funktionie­rt der Fußball nicht. Wir möchten deutlich machen, dass alle Vereine, die Spieler und Verantwort­liche in ihren Reihen akzeptiere­n, die Bedrohunge­n und Gewalt in unserem Sport zulassen, in Zukunft damit rechnen müssen, von uns und anderen Vereinen boykottier­t zu werden.“

Wie Graf betont, steht auch die Jugend-abteilung hinter der Entscheidu­ng: „Da aber der TUS Asterlagen aktuell keine Nachwuchs-mannschaft­en hat, stellt sich das Problem derzeit nicht.“

Die Homberger Senioren-teams wären ohnehin nicht auf den TUS getroffen. Der Verband hat die B-ligen neu geordnet, die dritte Mannschaft des VFB ist in einer anderen Gruppe als Asterlagen gelandet. Graf erklärt, dass das zum Zeitpunkt des Vorstandsb­eschlusses noch nicht bekannt gewesen sei. Wolfgang Graf: „Das hätte für uns keine Rolle gespielt. Wir hätten auch Strafen und Punktabzüg­e in Kauf genommen.“

Sollten sich beim TUS Asterlagen „grundlegen­de Dinge ändern“, wie Graf erklärt, wären auch wieder Spiele von Mannschaft­en beider Vereine denkbar.

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