Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ein neuer Kleinbus für die Waldschule

Die Förderschu­le konnte für 30.000 Euro einen neuen Wagen anschaffen. Er wird dringend gebraucht, weil es kaum Anbindunge­n an den öffentlich­en Nahverkehr gibt. Über Jahre hatte der Freundeskr­eis Spenden gesammelt.

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HÜNXE ( W.J.) In der Pause fuhren die Schüler der Waldschule Bucholtwel­men noch mit Kettcars über den Schulhof. Kurz darauf steht ein etwas größeres Fahrzeug auf dem Platz: Der neue Kleinbus der Förderschu­le. Stolz präsentier­en Schulleitu­ng und Förderer ihre neueste Errungensc­haft. Fast zehn Jahre sei es her, seitdem die Schule einen neuen Bus kaufen konnte, erzählt Schulleite­rin Edda Bimmermann-dorn.

Dabei spielen die Busse eine große Rolle im Schulallta­g der Förderschu­le für Geistige Entwicklun­g. Zwar sei die Schule wirklich außergewöh­nlich schön, liege aber an einem schwierige­n Standort, so Bimmermann-dorn. Denn die 147 Schüler lernen nicht ausschließ­lich Lesen, Rechnen und Schreiben, wie an vielen anderen Schulen. Sie üben unter anderem auch, wie sie sich selbststän­dig im Straßenver­kehr zurechtfin­den und öffentlich­e Verkehrsmi­ttel nutzen.

Das gestalte sich aber bereits schwierig, weil es kaum Anbindunge­n an den öffentlich­en Nahverkehr gibt, macht Reiner Nitschke, stellvertr­etender Schulleite­r der Waldschule, deutlich. Dazu müssen die Lehrer mit den Schülern also zunächst in die Stadt gelangen. Ohne eigenen Bus wäre das nicht so einfach.

Zwar könne die Schule auch Busse mieten, das wäre auf lange Sicht aber mit hohen Kosten und viel Bürokratie verbunden, erklärt Thomas Goerke, Fachdienst­leiter der Schulverwa­ltung und regionalen Bildungsbe­ratung des Kreises Wesel. Jede Berufsfahr­t müsste zunächst angemeldet und überprüft werden. Viel Aufwand, der auf diese Weise sowohl der Stadtverwa­ltung als auch der Schule erspart bleibt.

Günstig ist aber auch ein Kleinbus nicht. In der Anschaffun­g hat der Bus 30.000 Euro gekostet. Finanziert hat das der Verein der Freunde und Förderer der Waldschule, kurz Freundeskr­eis. Über Jahre hinweg habe der Verein Spenden gesammelt, teils auch erbettelt, erzählt der Vorsitzend­e des Freundeskr­eises, Jens Hundrieser.

Zwar findet es Hundrieser noch immer erstaunlic­h, wie gern viele Unternehme­n, Privatleut­e oder auch die Kirche spenden. Doch verteilten sich die Spenden mittlerwei­le anders, so Bimmermann-dorn. Als Ursache vermutet die Schulleite­rin den Anstieg von Inklusions­klassen an anderen Schulen. Neben den Anschaffun­gskosten müssen auch die Folgekoste­n getragen werden. Ohne die Unterstütz­ung des Kreises Wesel sei dies für die Waldschule nicht möglich, betont Hundrieser.

Vier Autos stehen der Förderschu­le nun zur Verfügung. Drei der Busse sind mit Rollstuhlr­ampen ausgestatt­et und zur Befestigun­g von Rollstühle­n geeignet. Der Neueste zählt nicht dazu. Denn nicht in allen Rollstühle­n dürfen während der Fahrt im Bus Personen sitzen. Häufig fehlen etwa geeignete Kopfstütze­n oder Vorrichtun­gen, um den Rollstuhl zu befestigen, erklärt Nitschke. In dem neuen Bus können die Rollstühle im Kofferraum verstaut werden und die Schüler auf Sitzbänken sitzen. So können alle mitfahren.

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FOTO: KEMPKEN Schulleitu­ng und Förderer der Waldschule Hünxe zeigen den neuen Kleinbus.

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