Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Nächste Generation im Landhotel Galland
Sohn Jürgen Galland und seine Ehefrau Sabine übernehmen den Betrieb. Große Veränderungen planen sie zunächst mal nicht. Sie wollen erhalten, was die Besucher mögen, und denken langfristig.
Sohn Jürgen Galland und seine Ehefrau Sabine übernehmen den Betrieb. Große Veränderungen planen sie zunächst mal nicht.
DINSLAKEN Ein neues Betreiberpaar ist am Ruder im Landhotel Galland. Sabine und Jürgen Galland, Sohn und Schwiegertochter des bisherigen Inhabers Edgar Galland, übernehmen den Betrieb. „Ich freue mich, dass wir jetzt gemeinsam hier den Laden bewirtschaften dürfen“, sagt Jürgen Galland.
Was ihn und seine Frau zu dem Schritt bewogen hat: „Erstmal ist es Familie“, sagt er. Sein Vater wird in dieser Woche 82 Jahre alt, und die Gesundheit spielt nicht mehr mit. „Da war die Alternative: Entweder, es muss verkauft werden, oder, es muss seine andere Lösung geben.“Nach dem Verkauf sah es Anfang des Jahres noch aus, das ist nun aber vom Tisch. Zweitens: Die Nachbarschaft zog ihn her. „Man kennt sich hier“, sagt Galland. Er sei immer wieder gefragt worden, wann er denn endlich käme. „Und jetzt war es halt so weit.“
Die Gäste sollen den Wechsel zunächst nur dadurch bemerken, dass sich jetzt die neuen Inhaber um sie kümmern. „Es bleibt erstmal alles beim Alten“, erklärt Jürgen Galland. Die eine oder andere Renovierung oder Erneuerung wird zwar fällig. Das Ziel dabei ist aber: „Den Bestand wieder schön machen, pflegen, in die Gegenwart holen“, so Galland. „Am besten so, dass es gar nicht auffällt. Kleinigkeiten, die das Gesamtbild nicht verändern oder zerstören, sondern die es unterstreichen.“
Regelmäßigere, verlässliche Öffnungszeiten für den Biergarten würde er wohl gerne einführen. Ansonsten sollen Neuerungen ganz behutsam getestet werden, seine Frau und er denken dabei langfristig. „Es macht keinen Sinn, viel auf einmal zu ändern. Denn wenn man viel ändert, und dann läuft es nicht, weiß man nicht mehr, was man zurückdrehen muss“, erklärt er. „Wichtig ist das Feedback der Gäste.“
Für Sabine und Jürgen Galland ist der Neustart im Landhotel auch eine Rückkehr. Beide haben vor 2000 schon im Familienunternehmen gearbeitet, bevor sie sich beruflich anders orientierten. Und beide kennen es von Kindesbeinen an. „Ich habe hier meine Jugend verbracht“, blickt Jürgen Galland zurück: „Es war eine schöne Zeit.“Das bestätigt Ehefrau Sabine: Ihr Mann und sie kannten sich schon als Kinder, sind zusammen zur Schule gegangen: „Wir haben da gespielt“, zeigt sie zu den Nachbargebäuden: „Da drüben auf dem Bauernhof.“
Und selbstverständlich hat Jürgen Galland im elterlichen Unternehmen auch die ersten Schritte ins Arbeitsfeld Gastronomie gemacht. „Angefangen habe ich in der Küche an der Spüle“, erzählt er. „Der Koch ist schon seit 1984 da, das bleibt auch so - den kenne ich schon mein halbes Leben.“
Während Sabine Galland bereits seit zwei Monaten den Boden für den Generationenwechsel bereitet,
sich in alles eingearbeitet hat und nebenbei unvorhergesehene Probleme wie Wasserrohrbrüche und Handwerkereinsätze zu regeln hatte, steigt Jürgen Galland jetzt erst so richtig ein.
Der gelernte Koch musste sich auf Raten aus seinem Job in der Gastronomie am Düsseldorfer Flughafen verabschiede. Jetzt, im August, Räumlichkeiten Hotel mit 32 Zimmern, Gastwirtschaft, Kaminzimmer, großer Saal für Gesellschaften, Biergarten, Garten mit Wiesen und Bäumen.
Mitarbeiter Zwölf Kollegen bilden das Team des Landhotels: sechs Angestellte und sechs geringfügig Beschäftigte.
Kontakt Dickerstraße 346 in Dinslaken, landhotel-galland.de, Telefon 02064 49590.
ist er immer noch einen Tag in der Woche dort. Immerhin war er zuletzt gemeinsam mit seinen Kollegen mitverantwortlich für Küche und Warenfluss von elf Betrieben am Airport. Das Landhotel ist jetzt bereits auf ihn überschrieben, das Gewerbe läuft übergangsweise noch über Edgar Galland, bis alle Formalitäten erledigt sind.