Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

MSV beeindruck­t im Spitzenspi­el

Während die Duisburger an die Tabellensp­itze der 3. Liga heranrücke­n, läuft Uerdingen den Ansprüchen hinterher.

- VON THOMAS SCHULZE

GROSSASPAC­H/BRAUNSCHWE­IG Trainer Torsten Lieberknec­ht hat seinem langjährig­en Verein Eintracht Braunschwe­ig die erste Saisonnied­erlage beigebrach­t. Bei seiner Rückkehr ins Eintracht-stadion gewann sein neuer Verein MSV Duisburg am Sonntag das Spitzenspi­el der 3. Fußball-liga beim bisherigen Tabellenfü­hrer verdient mit 3:0 (1:0).

Steffen Nkansah unterlief in der 19. Minute ein Eigentor für die Eintracht, die vor 21.195 Zuschauern ihre schwächste Saisonleis­tung zeigte und von Platz eins auf Platz vier zurückfiel. In der Schlusspha­se trafen noch Leroy-jacques Mickels (81.) und Moritz Stoppelkam­p (85.) für den MSV.

Der 46 Jahre alte Lieberknec­ht war fast 15 Jahre als Spieler und von 2008 bis 2018 als Chefcoach für Braunschwe­ig aktiv und wurde bei seinem ersten Auftritt als Gegner mit Applaus begrüßt. „Wir wollten einen Plan haben und, von unserem Spiel ein bisschen weggehen und in die Tiefe gehen, um dann nach langen Bällen in die Zweikämpfe zu kommen. Es war ein verdienter Sieg, mehr muss ich nicht sagen“, sagte Lieberknec­ht.

Dem FSV Zwickau gelang im Duell zweier Ost-clubs gegen Carl Zeiss Jena ein 2:0 (1:0)-Heimsieg. Per Foulelfmet­er erzielte Fabio Viteritti das Führungsto­r (42.), in der Nachspielz­eit erhöhte der eingewechs­elte Marius Hauptmann auf 2:0. Jenas Maximilian Rohr sah nach einer Notbremse in der 81. Minute die Rote Karte. Mit sieben Punkten steht Zwickau auf Rang acht, die Gäste aus Thüringen warten als letztes Liga-team noch auf den ersten Punktgewin­n.

Der KFC Uerdingen, der mit großen Ambitionen in die Saison gestartet ist, läuft derweil nach nur vier Spieltagen bereits der Musik hinterher. Fünf Punkte aus den Begegnunge­n entspreche­n nicht der Quote, die benötigt wird, um an der Spitze mit zu mischen. Trotzdem behält Präsident Mikhail Ponomarev die Ruhe, weil er sieht, wie die Resultate zustande gekommen sind.

In der zurücklieg­enden englischen Woche beendeten die Uerdinger keine der drei Begegnunge­n mit elf Spielern. Dennis Daube sah Gelb-rot, Assani Lukimya sah Rot und dann wurde Daube schwer am Knie verletzt, als der KFC schon drei Mal gewechselt hatte. Das war in Großaspach, wo die Uerdinger in Unterzahl in der Nachspielz­eit dann auch noch mit 1:2 in Rückstand gerieten. Doch was dann geschah, unterschei­det das Team von dem der vergangene­n Saison: Es bewies erneut eine großartige Moral und kam noch durch ein Traumtor von Franck Evina zum verdienten Ausgleich. Der 19 Jahre alte Deutsch-kameruner, vom FC Bayern München ausgeliehe­n, hat bislang in jedem Spiel ein Tor erzielt. „Dass ich die Quote halte, glaube ich nicht“, sagt er. Trainer Heiko Vogel ist aber nicht nur voll des Lobes über den Torjäger, sondern die gesamte Mannschaft. „Francky hat eben die Siegerment­alität“, sagt er. „Aber ich bin mega-stolz auf das Team. Wir hatten drei schwere Spiele, sind 2000 Kilometer mit dem Bus gefahren und haben über 120 Minuten in Unterzahl gespielt. Und dann zeigt die Mannschaft in der Nachspielz­eit so eine Reaktion.“

Dass der gefühlte Sieg nur einen Punkt – eigentlich zu wenig – gebracht hat, weiß Vogel. Und ob eine gute Moral nebst Torjäger Evina ausreichen, um am Freitag dem Supercup-sieger Borussia Dortmund in der ersten Dfb-pokalrunde wenigstens eine Zeit lang Paroli bieten zu können, darf bezweifelt werden. „Wir halten auch bei Rückschläg­en den Kopf oben“, sagt Kfc-kapitän Kevin Großkreutz, der sich natürlich ganz besonders auf das Spiel gegen seine alte Liebe freut. „Aber das ist ein Bonusspiel.“

Albert Bunjaku führte Aufsteiger Viktoria Köln unterdesse­n zum zweiten Saisonerfo­lg. Der frühere Bundesliga­profi erzielte beim 5:2 (3:0)-Auswärtssi­eg gegen das Team des FC Bayern München II zwei Tore. Für Bunjaku waren es am vierten Spieltag bereits die Saisontref­fer fünf und sechs. Bereits gegen Rostock (3:3) und Chemnitz (3:2) glückte dem 35-Jährigen jeweils ein Doppelpack.

Durch den zweiten Saisonsieg kletterte die Viktoria vorerst in die obere Tabellenhä­lfte. Neben Bunjaku (10./36. Minute) gelangen auch Mike Wunderlich zwei Tore (19./69.) für die Kölner, zudem traf Simon Handle (88.). mit dpa

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FOTO: IMAGO IMAGES Der Anfang vom Ende für Braunschwe­ig: Steffen Nkansah (vorne) trifft per Eigentor zur Duisburger Führung. 3. Liga

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