Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kalenderblatt
5. August 1583
Briten nehmen erste Kolonie in Besitz
Großbritannien war die größte Kolonialmacht der Geschichte. Egal, ob als eng mit dem Mutterland verbundene Kronkolonien, als teilsouveräne Protektorate oder als selbstverwaltete Dominions: Briten übten die Kontrolle über Länder auf allen Kontinenten dieser Erde aus. Manch einer nannte den Einflussbereich des Vereinigten Königreichs auch das Reich, „in dem die Sonne niemals untergeht“. Großbritannien war eine Weltmacht, die englische Sprache wurde zur Weltsprache. Die erste britische Kolonie entstand schon im Jahr 1583: An der Südostküste von Neufundland nahm der englische Abenteurer Humphrey Gilbert (Foto) am 5. August 1583 die Region um die kleine Siedlung St. Johns in Besitz.
Das Gebiet sollte künftig der englischen Königin, zu diesem Zeitpunkt Elisabeth I., gehören.
St. Johns liegt an einem Naturhafen, den ein venezianischer Seefahrer 1497 für Europa entdeckt hatte. Die Siedlung wechselte noch einige Male zwischen Frankreich und England, blieb dann aber ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in englischer Hand. Vor allem Einwanderer aus Irland siedelten sich in dem kleinen
Ort an. Im Amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg wurde St. Johns zu einem wichtigen Flottenstützpunkt ausgebaut. Heute gehört die älteste ehemalige Kolonie der britischen
Krone zu Kanada. Staatsoberhaupt ist damit auch heute noch die englische
Königin.