Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zur Erinnerung an Helmut Pakulat

Zu seinem 20. Todestag gedachten Freunde und Wegbegleit­er des ehemaligen Voerder Bürgermeis­ters.

- VON FLORIAN LANGHOFF

VOERDE Auf dem Grab von Helmut Pakulat auf dem Waldfriedh­of in Friedrichs­feld steht ein Foto des Verstorben­en. Freundlich lächelt der ehemalige Bürgermeis­ter der Stadt Voerde auf dem Foto, auf dem er eine Amtskette um den Hals trägt. Zu seinem 20. Todestag haben sich gut 30 Gäste am Grab des früheren Bürgermeis­ters der Stadt versammelt, um an ihn zu erinnern. „Es war ein Glück für die Gemeinde und jetzige Stadt Voerde, ihn in einer Zeit großer Veränderun­gen als Bürgermeis­ter zu haben“, sagte Voerdes stellvertr­etender Bürgermeis­ter Bert Mölleken zu in seiner Rede über den Verstorben­en.

1961 war Helmut Pakulat, damals 32 Jahre alt und Mitglied der Spd-fraktion, Mitglied im Voerder Gemeindera­t geworden. Am 4. Januar 1967 wurde er, gerade 38 Jahre alt, dann zu einem der jüngsten Bürgermeis­ter des Landes gewählt. Ein Amt, das er bis 1994, also fast 28 Jahre lang, ausüben sollte. Eine Zeit, in der sich Voerde stark veränderte. Das Kraftwerk in Möllen und die Aluminiumh­ütte in Emmelsum entstanden ebenso wie die Gewerbegeb­iete an der Grenzstraß­e und am Wesel-datteln-kanal. Voerde erhielt einen neuen Stadtkern und das Gymnasium wurde gegründet.

Doch es war auch eine Zeit, in der Helmut Pakulat als Bürgermeis­ter für den Erhalt der Gemeinde Voerde kämpfen musste. Denn es stand in den 70er-jahren eine kommunale Gebietsref­orm an. „Damals drohte die Gemeinde zerschlage­n und zwischen den Städten Dinslaken und Wesel aufgeteilt zu werden“, berichtet Bert Mölleken. Helmut Pakulat gelang es, die Parteien im Gemeindera­t zum gemeinsame­n Arbeiten für den Erhalt Voerdes zu bewegen und das mit Erfolg. Außerdem gelang es ihm, die Gemeinde so weit zu entwickeln, dass Voerde 1981 die Stadtrecht­e verliehen wurden. Und so war Pakulat auch der erste Bürgermeis­ter der Stadt Voerde. „In Voerde gehen die Uhren anders“, war stets sein Motto, er bemühte sich um die Zusammenar­beit der Parteien im Rat. „Wenn es um überörtlic­he zentrale Belange der Stadt ging, wurde von ihm stets gemäß seinem Motto ein gemeinsame­s Handeln seiner Kollegen im Rat eingeforde­rt. und das hat die Stadt in ihrer Entwicklun­g positive nach vorne gebracht“, sagte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Mölleken.

Schon kurz nachdem er am 2. November 1994 das Bürgermeis­teramt abgegeben hatte, hatte ihn der Voerder Stadtrat zum Ehrenbürge­rmeister ernannt und ihm die Ehrenbürge­rwürde der Stadt verliehen. Am 3. August 1999 war Helmut Pakulat, 14 Tage nach seinem 71. Geburtstag, gestorben. Im September 2002 wurde der Stadtpark gegenüber dem Voerder Rathaus in „Helmut-pakulat-park“umbenannt. „So wird auch heute noch gut sichtbar für jeden Voerder Bürger und Besucher unserer Stadt an Helmut Pakulat als besondere Persönlich­keit erinnert“, sagte Bert Mölleken.

Zur Gedenkfeie­r an den ehemaligen Bürgermeis­ter Helmut Pakulat waren viele Weggefährt­en aus seiner Amtszeit im Rathaus, Politiker und Freunde des Verstorben­en an sein Grab gekommen, darunter seine Nachfolger im Amt, Heinz Boß und

Leonhard Spitzer. Die beiden legten, gemeinsam mit Irmgard Pakulat, der Witwe des ehemaligen Bürgermeis­ters, einen Kranz zum Gedenken auf das Grab. „Ich besuche ihn hier noch immer sehr häufig, weil er mir so sehr fehlt“, sagte Irmgard Pakulat am Grab ihres verstorben­en Mannes. Sie bedankte sich bei den Gästen der Gedenkfeie­r für ihr Kommen und bei Bert Mölleken für die Rede zum Todestag ihres Mannes.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Sie legten gemeinsam den Kranz nieder: Bert Mölleken, Leonhard Spitzer, Heinz Boß und Irmgard Pakulat (von rechts vorne).

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