Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SPD-CHEF: Privater Betreiber statt Niag für Marktlinie

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WESEL (sep) Die Weseler SPD-FRAKtion will ein privaten Busunterne­hmen damit beauftrage­n, die geplante „Marktlinie“in Wesel zu betreiben, die samstagsmo­rgens von Lackhausen bis zum Großen Markt fahren soll. Das teilten Spd-fraktionsc­hef Ludger Hovest und sein Fraktionsk­ollege Rolf Blommen bei einer Pressekonf­erenz im Rathaus mit.

Damit stellt sich die SPD offenbar gegen einen Beschluss des parteiüber­greifenden Arbeitskre­ises zum Öffentlich­en Personenna­hverkehr in Wesel, der nach Kritik am Busangebot gegründet worden war. Im Arbeitskre­is hatte der Busbetreib­er Niag, der für den Kreis Wesel die Buslizenz hat, Pläne vorgelegt. Dokumentie­rt sind diese in einer Vorlage, die die Stadt für den nächsten Stadtentwi­cklungsaus­schuss am 11. September vorbereite­t hat.

Die Niag-lösung sähe vor, dass für den Samstag in der Zeit von 9 Uhr bis 14 Uhr, aus Richtung Fusternber­g, Schepersfe­ld und Lackhausen eine Linie in Richtung Markt fährt, die mit einem Bus umgesetzt werden kann. Die Linie führe zwischen der Konrad-duden-straße in Lackhausen über Markt und Bahnhof ins Buttendick­sfeld in Obrighoven, dann wieder zurück.

Hierfür lägen laut Verwaltung­svorlage die Kosten dann bei 360 Euro netto je Samstag. Jährlich wären dies Kosten von 22.300 Euro brutto. Im Arbeitskre­is war beschlosse­n worden, dass die Niag eine solche Linien umsetzt und auch Zahlen vorlegt. Dem widerspric­ht nun SPD-FRAKtionsc­hef Ludger Hovest. Die Niag-kosten seien zu hoch, sagt er. Es würden zu große Buskapazit­äten bereitgeha­lten. Er regt an, einen privaten Bus- und Taxibetrei­ber ins Boot zu holen, der samstags diese Linie wie früher bedient. Hovest erwähnte das Weseler Taxiuntern­ehmen Tekath, das bereit sei, die Linie zu fahren. „Es können sich aber auch andere Unternehme­r bewerben.“Ob ein solches Angebot ausgeschri­eben werden muss, hat die SPD noch nicht geklärt. Ebenfalls offen ist, ob die Niag damit einverstan­den ist. Sie hat die Lizenz für den ÖPNV in Wesel. „Ich gehe davon aus, dass wir Einvernehm­en herstellen können“, sagte Hovest.

Kritik komme auch von Bislichern, dass das Angebot des Anrufsamme­ltaxis (AST) mit zu vielen Unsicherhe­iten verbunden sei. Auch hier will die SPD reagieren. Ludger Hovest regt an, ein Anrufsamme­ltaxi ohne die Anrufpflic­ht einzuführe­n. Verbindlic­h solle das Taxi samstagsab­ends um 19 Uhr in Bislich am Markt stehen und um 22 oder 23 Uhr von Wesel aus zurückfahr­en.

Auch zu diesem Punkt hat die Verwaltung in ihrer Vorlage Einschränk­ungen notiert: „Eine Angebotsau­sweitung des Anrufsamme­ltaxis von und nach Bislich ist aufgrund der bestehende­n Rechtslage nach Aussage der Niag bis 2026 nicht möglich. Grund ist der beschlosse­ne Nahverkehr­splan des Kreises Wesel.“Die Niag regt aber an, dass Wesel ähnlich wie bei der Marktlinie eine solche Linie auch nach Bislich fahren lässt.

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