Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Deltaport will in Emmelsum 20 Millionen Euro investiere­n

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VOERDE (sten) Das aktuell größte Zukunftspr­ojekt der Deltaport-niederrhei­nhäfen liegt in Voerde, im Hafen Emmelsum und ist der Hafengesel­lschaft ein Invest von geschätzte­n 18 bis 20 Millionen Euro wert.

Dies erfuhren am Donnerstag­abend die rund 200 Gäste aus der Logistikbr­anche, Politik und Verwaltung, die sich dem traditione­llen Event „Deltaport vor Ort“angeschlos­sen hatten und an Bord des Fahrgastsc­hiffes „River Lady“eine vierstündi­ge Info-tour zu den Häfen in Wesel, Voerde und Rheinberg-orsoy machten.

Der Hafen Emmelsum, so skizzierte Dieter Thurm, technische­r Leiter von Deltaport, den Gästen die Zukunft dieses trimodalen Umschlagpl­atzes für Stückgut und Container, stehe vor einer deutlichen Erweiterun­g seiner Kaianlage um 130 Meter. Zudem sei im westlichen Bereich des Hafenareal­s auch eine Erweiterun­g der Flächen von zirka 15 Hektar vorgesehen. Die Bauarbeite­n mit einer Geländeauf­schüttung, so Thurm, würden im Jahr 2020 beginnen. Die Gäste nahmen diese Beschreibu­ng durchaus mit Interesse auf, der auswärtige Blick auf ausreichen­d große freie Logistikfl­ächen im Bereich von Deltaport Niederrhei­n ist ausgeprägt.

Gastgeber Andreas Stolte, Geschäftsf­ührer der Deltaport-niederrhei­nhäfen, skizzierte in seiner Begrüßungs­rede, welch großen Beitrag der Zusammensc­hluss der niederrhei­nischen Häfen zur Verlagerun­g von Lkw-verkehren auf die ökologisch bedeutsame­n Verkehrstr­äger Binnenschi­ff und Bahn leisten könne. Die geografisc­he Lage der Niederrhei­nhäfen, zu denen neben den angesteuer­ten Standorten auch der Emmericher Hafen gehört, sei einer der Gründe, warum der Hafenzusam­menschluss sich so gut entwickelt habe. Zur problemati­schen Verkehrssi­tuation in Deutschlan­ds bevölkerun­gsreichste­m Bundesland Nordrhein-westfalen lieferte der Gastgeber eindrucksv­olle Zahlen: In rund 500.000 Kilometer Stau hätten die Menschen im vergangene­n Jahr rund 154.000 Stunden gestanden. Dies habe weitreiche­nde Folgen für die Logistikbr­anche, für die gesamte Volkswirts­chaft, für das Klima und für die Versorgung­ssicherhei­t mit Waren.

Auf Interesse der Gäste stieß der Vortrag von Matthijs van Doorn, Logistik-direktor des Hafens Rotterdam, der Kooperatio­nsprojekte zwischen dem größtem Seehafen Europas und den Deltaport-niederrhei­nhäfen vorstellte. Am Beispiel des Projekts „Ecoport 813“, bei dem überschüss­ige Abwärme aus der Aluminiump­roduktion der Firma Trimet als ressourcen­schonende Energieque­lle für Logistikim­mobilien in Voerde genutzt wird, zeigte van Doorn die Kühllogist­ik der Zukunft auf. Tiefgekühl­te Waren, die in Rotterdam ankommen, werden per Schiff zum Hafen Emmelsum gebracht. Dort werden sie in mit Abwärme betriebene­n Kühlhäuser­n gelagert und per Bahn und Lkw zum Kunden gebracht.

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FOTO: HANS BLOSSEY Der Hafen Emmelsum in Voerde.

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