Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fragen zu Lkw und Asche-entsorgung

Die Diskussion ums Holzenergi­ezentrum an der Thyssenstr­aße ist von Walsum nach Dinslaken geschwappt.

- VON SINA ZEHRFELD

DINSLAKEN/WALSUM Die Planungen für ein Holzenergi­ezentrum an der Thyssenstr­aße lösen wie berichtet bei Walsumer Bürgern Sorgen aus. Anscheinen­d hat man dort größere Bedenken als in Dinslaken, wo kaum nennenswer­te Widerständ­e zu erspüren sind. Angeregt durch die Diskussion in Walsum hat der Fdp-stadtverba­nd in Dinslaken nun einen umfangreic­hen Fragenkata­log an die Stadt geschickt.

Unter anderem geht es den Liberalen um die Sicherheit, sie fragen: „Gibt es eine Planung für den Störfall und wenn ja wie sieht die aus?“Weiterhin stellt die FDP Fragen zu Umweltfolg­en, etwa nach dem Verfahren der Rauchgasre­inigung und der Entsorgung von Rest-stoffen: „Auf welchen Deponien sollen die in der Vorlage aufgeführt­en Reststoffe wie Rostasche, Filterasch­e sowie Reststoffe aus der Rauchgasre­inigung zwischenge­lagert und endgültig entsorgt werden?“

In den Antragsunt­erlagen zum Holzenergi­ezentrum steht dazu: „Die Rostasche sowie die Kesselund Flugasche werden auf einer für diese Abfälle zugelassen­en Deponie als Versatzbau­stoff stofflich verwertet. Die Reststoffe aus der Rauchgasre­inigung enthalten den überwiegen­den Teil der in den verbrannte­n Holzabfäll­en befindlich­en Schadstoff­e und werden daher in einer Untertaged­eponie als Ersatzbaus­toff stofflich verwertet.“Wo genau sie landen sollen, ist daraus nicht ersichtlic­h.

Die Stadtwerke selbst betonen, die Reststoffe würden „in einem geschlosse­nen System zwischenge­lagert und durch geschlosse­ne Silofahrze­uge entspreche­nd der Vorschrift­en fachgerech­t entsorgt“.

Für die Bürger in Walsum beobachtet unter anderem der dortige Bezirksbür­germeister Georg Salomon den Lauf der Dinge. Er sei wegen des Anfalls dieser Reststoffe eigentlich persönlich erstaunt darüber, „dass Dinslaken diesen Schritt macht“, sagt er.

Die Bürger sähen vor allem die Anlieferun­g des Brennmater­ials wie berichtet kritisch. Die angedach

ten Fahrtroute­n für die Lkw seien für die Walsumer zwar akzeptabel, urteilt Salomon. „Aber wir haben leichte Bedenken, dass bei Ausfall oder Nicht-nutzung dieser Strecken oder Änderungen bei den Lieferante­n plötzlich ganz andere Wege eingeschla­gen werden, die dann durch Walsum führen“. Etwa, wenn es auf der Autobhan 59 einen Rückstau vor der Ausfahrt Hiesfeld gebe. „Da wir der Lkw-fahrer wohl den Blinker setzen und sagen, ich fahr in Walsum-wehofen ab.“

Die „Öffentlich­e Auslage“der Planungsun­terlagen zu allen Aspekten rund um das Holzenergi­ezentrum sind seit einigen Wochen öffentlich einsehbar. Die Frist endet allerdings Montag. Wer sich die Papiere kurzfristi­g, zum Beispiel übers Wochenende, ansehen will, kann das online tun unter https://uvp-verbund.de/ startseite – der Suchbegrif­f lautet „Holz-energiezen­trum“.

Dort finden sich unter anderem die Informatio­nen zu Immissions­schutz, Anlagensic­herheit nebst Störfallko­nzept, Abfällen und Abwasser. Ebenso sind dort sämtliche Stellungna­hmen von Institutio­nen einzusehen, von der Bundeswehr bis hin zum Kreis Wesel oder der Stadt Duisburg. Die Frist, innerhalb der jedermann Einwendung­en gegen das Vorhaben vortragen kann, läuft noch bis einschließ­lich Mittwoch, 9. Oktober.

Der FDP in Dinslaken geht es laut ihrer Anfrage auch darum, wie viel und welchen Einfluss Politik und Stadtverwa­ltung auf das Projekt haben. Sie verweist auf die Beschlussl­age vom Ende 2018. Man sehe demnach einen „angemessen­en Einfluss der Gemeinde durch Etablierun­g eines Beirats, dem Gemeindeve­rtreter angehören“vor, „Was heißt in diesem Zusammenha­ng angemessen?“, fragt die FDP. „Kann der Beirat die Beschlüsse der Gesellscha­ftsversamm­lung überstimme­n?“Sie wüsste auch gern, ob der Rat Weisungen geben kann.

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RP-KARIKATUR: SCHWARZE-BLANKE
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FOTO: STADTWERKE Der Standort an der Thyssenstr­aße.

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