Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein waghalsiges Unternehmen
In der Komödie „Echte Bauern singen besser“gibt sich ein Landwirt als Rockstar aus.
DÜSSELDORF (ry) Diekünstleragentinfranzi (Susannebormann) steht vor einemproblem: Ihrtop-kunde, der abgehalfterte rock star alexander G rom berg( Sebastian Bezzel ), braucht dringend ein Comeback. Statt an neuen Songs zu arbeiten, leistet er sich jedoch einenabsturz nach demanderen. Gerüchte über seinen exzessiven Lebenswandel haben sich bereits zum platten firmenchef F ricke( RomanKnizka) herumgesprochen, der Gromberg erst einmal in Augenschein nehmen möchte. Als der exzentrische Alkoholiker nach einem Exzess in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingeliefert wird, greift Franzi zu ungewöhnlichen Mitteln. Sie präsentiert Fricke einen Doppelgänger als Gromberg: den brandenburgischen Bauern Sven Gose (ebenfalls Sebastian Bezzel), den sie zufällig auf einem Foto in einer Lokalzeitung entdeckt hat. Zu Franzis Erstaunen besteht der perfekt aufgestylte Sven mit ein paar hölzern aufgesagten Sätzen den ersten Test. Schwieriger wird es, als die Geschäftsleitung des Plattenl abel seinen Auftritt vor Publikums ehen möchte. Nun bleiben Franzi nur fünf Tage, um aus dem schüchternen Landwirte in perfekt esg rom berg- double zumachen. Von einer eigenen Band hat Sven zwar schon immer geträumt, allerdings bringt er bei den Proben keinen Ton heraus. Unterdessen berappelt sich der wahre Gromberg wieder und merkt, was hinter seinemrücken läuft. Gemeinsammit der schlagfertigen Patientin Rina (Pegah Ferydoni) plant er einen Ausbruch aus der Klinik. Nach zu viel Sex, Drugs & Rock’n’roll hilft beim Comeback nur ein unverbrauchter Doppelgänger! Sebastian Bezzel schlüpft in der Komödie als topfitter, aber schüchterner Landwirt in daskostüm eines heruntergekommenen Rockstars und bekommt eine unverhoffte Chance, seine unerfüllten Jugendträume aufleben zu lassen. In der Doppelrolle zeigt der ehemalige „Tatort“-kommissar sein schauspielerisches und komödiantisches Können. An seiner Seite ist Susanne Bormann als Managerin zu sehen, die einenriesenschwindel inszeniert. Mit einer wendungsreichen Handlung und einem ironischen Blick auf das Musikgeschäft sorgt die Komödie von Regisseur Holger Haase für besteunterhaltung. Die Idee für den Filmhatte allerdings nicht Haase, sondern Drehbuchautor Arndt Stüwe, wie der Regisseur erzählt: „Wir hatten vor einigen Jahren schon einen Film zusammen gemacht, für den Arndt das Drehbuch geschrieben hatte undmochten uns vomersten Zusammentreffen. Ich weiß gar nicht, ob Arndt meinen Namen ins Spiel gebracht hat, aber irgendwann rief mich Björnvosgerau von derwüstemedien an und stellte mir das Projekt vor. Nach der Lektüre des Buchs war ich sofort Feuer und Flamme. Ich habemich direkt in Gromberg und Sven verliebt und hatte großen Spaß an der Odyssee der beiden. Aber auch die große Rolle, welche die Musik in dem Film spielt, hat mich sehr gereizt, und es war für mich ein besonderes Geschenk, mit meinem Komponisten Andy Groll die Songs und derentexte für den Film zu schreiben.“Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung des Projekts bestand in der Doppelbesetzung von Sebastian Bezzel. Vonvorteil sei es dabei gewesen, dass Arndt Stüwe schon bei der Konzeption der Figuren diese klar und deutlich voneinander abgegrenzt habe. Haase betont zudem: „Ich, als Regisseur, musste stets sehr wach sein und aufpassen, dass sich bestimmte Verhaltens- und Spielmuster der einen nicht plötzlich bei der anderen Figur einschleichen. Aber auch hier haben Sebastian Bezzel und ich in der Umsetzung von Anrdt Stüwes Rollenkonzept klare Abgrenzungen unter den Figuren geschaffen.“
Echte Bauern singen besser,
20.15 Uhr, ARD