Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Es geht um Radweg, Parkraum, Bäume

Die Stadt Voerde hat ihre Pläne für die Erneuerung von Hugo-müller-straße und Alte Hünxer Straße präsentier­t. Bürger sorgen sich vor allem, weil 120 der 300 Parkmöglic­hkeiten wegfallen sollen.

- VON F. LANGHOFF UND S. ZEHRFELD

VOERDE Rund 150 Menschen waren nach Einschätzu­ng der Stadt Voerde zu der Bürger-anhörung zur Entwicklun­g von Hugo-müller und Alter Hünxer Straße gekommen. Das Schützenha­us des BSV Friedrichs­feld „Alter Emmelsumer“war voll.

Thomas Wagener vom Ingenieurb­üro Kott-towski stellte die derzeit bevorzugte Straßen-ausbau-variante vor, über die die Politik am 26. September erneut beraten soll. Dabei war die Hugo-müller-straße recht schnell abgehandel­t. „Wir habenvor, die Straße zu verschmäle­rn, um mehr Platz für die Radwege zu schaffen“, erklärte der Planer. Ansonsten solle es keine großen Veränderun­gen geben.

Ganz anders an der Alten Hünxer Straße. Hier soll es in Zukunft auf beiden Seiten einen Fahrradweg geben. Dazu werden viele der bisherigen Parkbuchte­n wegfallen. „Wenn man einen beidseitig­en Radweg möchte, müssen entweder die Parkplätze weg oder die Bäume“, stellte Thomas Wagener klar.

Gegen das Fällen der Bäume hatte sich die Politik ausgesproc­hen. Zudem soll es mehr Querungshi­lfen auf der gesamten Länge der Straße geben. Es war vor allem der Wegfall von Parkmöglic­hkeiten, der die Bürger im Saal beschäftig­te. Viele machten klar, dass sie eine weitere Verschärfu­ng der ohnehin schon angespannt­en Parksituat­ion als nicht hinnehmbar betrachtet­en.

Eine Diskussion, die Stefan Meiners als Fraktionsc­hef der Grünen etwas entschärft­e, indem er darauf hinwies, dass man in Zukunft auf der Straße parken könne, was jetzt nicht möglich sei. „Man darf überall parken, wo eine Restbreite von 3,50 Metern bleibt“, erklärte Planer Thomas Wagener dazu. So würde sich der Verlust der Parkbuchte­n quasi aufheben.

Ein weiterer Vorschlag von Seiten der Bürger war, auf der Straße ein Tempolimit von 30 Stundenkil­ometern einzuführe­n. Dies wurde von derverwalt­ung aber als unmöglich bezeichnet. Zum einen, weil es sich bei der Straße um eine Durchgangs­straße handele, zum anderen, weil das ein Ausschluss­kriterium für die bereits beantragte­n Fördermitt­el sei. Ebenfalls aus den Reihen der Bürger kam die Forderung, an den einmündend­en Straßen deutliche Markierung­en für den Radweg zu schaffen, um Autofahrer zum Bremsen zu bewegen.

Ein weiteres Themenfeld waren die Anliegerbe­iträge. Doris Pajenberg, die bei der Stadt dafür zuständig ist, konnte keine definitive­n Angaben machen. Die Gesetzgebu­ng ist in Bewegung. Es soll ein Förderprog­ramm geben, über das Anlieger entlastet werden. Dann könnte der Kostenante­il der Anwohner von derzeit eingeplant­en 2,6 Millionen Euro auf 1,3 Millionen sinken.

Eine Rechnung, die man im Rathaus angestellt hat, besagt: Nach altem Recht könnte der Beitrag für ein „Muster-grundstück“– zweigescho­ssig bebaut, 500 Quadratmet­er groß – bei 5000 Euro liegen. Mit der Förderung nach der in NRW angestrebt­en Regelung könnte sich das – wohlgemerk­t, alles unter Vorbehalt – halbieren.

Moderatori­n des Abends war die neue Beigeordne­te Nicole Johann. Sie zog am Tag nach der Versammlun­g ein positives Fazit. „Da kamen viele wertvolle Anregungen, die wir mitnehmen in den Planungspr­ozess“, sagte sie.

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FOTO: LARS FRÖHLICH So sieht die Alte Hünxer Straße zurzeit aus. Die Pläne für eine Umgestaltu­ng hat die Stadt am Dienstag bei einer gut besuchten Informatio­nsveransta­ltung präsentier­t.

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