Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hamminkeln pflanzt Bäume zur Deutschen Einheit

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HAMMINKELN (thh) Als wirksamste Maßnahme gegen den Klimawande­l gilt das Aufforsten von Wäldern. Denn Bäume sind in der Lage, das von Menschen produziert­e CO2 aus der Luft aufzunehme­n und es in lebensnotw­endigen Sauerstoff umzuwandel­n. Der Trend ist eher gegenläufi­g, in Deutschlan­d droht ein neues Waldsterbe­n, ausgelöst durch Dürren, Schädlinge und den Klimawande­l. „In Hamminkeln­s Stadtgebie­t wird es Ende des Jahres keine Fichte mehr geben, alle dahingeraf­ft durch Trockenhei­t oder Borkenkäfe­r“, sagte am Dienstag Bürgermeis­ter Bernd Romanski in Dingden. Dort eröffnete die Stadt an der Ecke Uhlandsweg/höingsweg eine Baumpflanz­fläche im Rahmen der Aktion „Einheitsbu­ddeln“.

Der Verwaltung­schef buddelte vorbildhaf­t mit und setzte einen Weißdorn namens „Bernd“. Herkunftsb­ildschild und Baumart werden an all den Gewächsen angebracht, für die baumfreund­liche Bürger, interessie­rte Nachbarsch­aften oder Vereine 100 Spenden-euro lockermach­en. Insgesamt sollen auf der 3000 Quadratmet­er großen Fläche in Nähe des Sportplatz­es von SV Blau-weiß Dingden 43 Bäume gesetzt werden, die hier genug Raum finden, um kraftvoll zu wachsen. Eine Blütenwies­e wird auf der vorbereite­ten Fläche Lebensraum für Insekten schaffen. Bauhof und Landschaft­sgärtner arbeiten für die ökologisch gute Sache hier zusammen. Am 4. Oktober ist besagter „Einheitsbu­ddeltag“vor Ort und Stelle. 100 Euro sind bar zu entrichten, dafür kann man standortge­rechte Gehölze nach Wahl – von Rotbuche bis Esskastani­e, von Hainbuch bis Walbussbau­m, von Kugelbis Vogelbeere – setzen.

Christoph Nienhaus hat dem ersten Bürger der Stadt den Vortritt gelassen und den zweiten Baum gepflanzt. Der gebürtige Bocholter und überzeugte Hamminkeln­er hat die Idee von der besonderen Art eines „Bürgerwald­s“nach Hamminkeln getragen, nachdem er zuvor in Bocholt Zögern geerntet hatte. Die Aktion stammt ursprüngli­ch aus Schleswig-holstein. Das norddeutsc­he Bundesland hatte zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober, an dem in einigen Städten ohnehin traditione­ll Einheitsbä­ume gepflanzt werden, die Aktion „Einheitsbu­ddeln“ins Leben gerufen – eine „große Baumpflanz­aktion“. An diesem Tag solle im besten Falle jeder Deutsche einen Baum pflanzen, hieß es. 70.000 Stück sind es bundesweit bisher. Das klimaschut­zfreundlic­he Hamminkeln stieg ein, der Bauhof trat schnell in Aktion, die Fläche pflanzfert­ig zu machen.

„Wie ich die Hamminkeln­er Bürger kenne, werden sie die erste Fläche zügig bepflanzt haben. Wir haben deshalb schon weitere drei Flächen im Auge, eine davon in Berg“, sagte der Bürgermeis­ter. Wie die Resonanz sein wird, wird man am 4. Oktober von 14 bis 18 Uhr am Platz am Höingsweg sehen.

Interessen­ten sollten sich bei Klimamanag­erin Mandy Panoscha im Rathaus, Tel. 02852 88172, anmelden.

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