Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Landesgart­enschau zeigt Alternativ­en zu Steingärte­n

Der Landesverb­and Gartenbau wird 2020 in Kamp-lintfort als Aussteller auf 500 Quadratmet­ern Beispiele für Vorgarteng­estaltung zeigen.

- VON ANJA KATZKE

KREIS WESEL Das Konzept steht, in den nächsten Wochen geht es an die Umsetzung: In sechs Themengärt­en wird der Landesverb­and Gartenbau Nordrhein-westfalen auf der Landesgart­enschau 2020 in Kamp-lintfort beispielha­ft aufzeigen, wie man seinen Vorgarten schön, bienenfreu­ndlich und ökologisch gestalten kann. Damit greift der Verband ein aktuelles Thema auf, das kontrovers diskutiert wird: die Steingärte­n vor vielen Häusern. In Stadträten wird landauf, landab diskutiert, ob Vorgartens­atzungen in diesem Fall Abhilfe schaffen können. „Wir wollen mit unserem Beitrag die Steingärte­n nicht an den Pranger stellen und den moralische­n Zeigefinge­r heben“, betonte am Montag Oliver Fink, Vorsitzend­er des Verbandes der Garten-baumschule­n. „Es geht darum, Alternativ­en aufzuzeige­n und aufzukläre­n.“

Der Bundesverb­and der Garten-baumschule­n ist mit der Erstellung des Konzepts beauftragt. „Wir erarbeiten für den Ausstellun­gsbereich auf der Landesgart­enschau in Kamp-lintfort verschiede­ne Vorgartens­ituationen vor einer Reihenhaus-kulisse“, sagte Fink im Gespräch mit unserer Redaktion. In den Gärten, die unterschie­dlich bestückt sind, stehen die Pflanzen im Mittelpunk­t. Die Themen heißen: die Rose, Insekten, Farb-varianten, Blattschmu­ck und Formal. „Letzteres liegt zurzeit im Trend“, sagt Fink. Geplant ist unter anderem, auf dem 500 Quadratmet­er großen Ausstellun­gsbereich Plätze zum Verweilen anzulegen. „Damit die Besucher unsere Vorgarten-vorschläge in Ruhe betrachten können“, so der Verbandsvo­rsitzende. Auf der Gartenscha­u wird der Verband erstmals auch Holzregale aufstellen, auf denen Alternativ­en zu den Pflanzen präsentier­t werden, die für die Beispielgä­rten ausgesucht wurden. Denn für Gartenbesi­tzer ist der Finanzbeda­rf immer eine wichtige Frage. Bei der Gestaltung von Vorgärten gebe es so viel zu beachten, sagt der Experte. Ein falsch ausgewählt­er Baum, und schon habe man das Problem, ihn immer wieder beschneide­n zu müssen. Auch sei es ein Trugschlus­s, zu glauben, in Steingärte­n weniger Arbeit zu haben und kein Unkraut jäten zu müssen. Auch in Steingärte­n laufe man Gefahr, dass Wildkräute­r wachsen. „Es ist ja überall Natur in der Umgebung, Laub fällt von den Bäumen, es gibt Staub-einträge. All dies kann dazu führen, dass sich eine Humus-schicht bildet, die das Wachstum von Unkraut fördert“, erläutert der Experte und fügt hinzu: „Einmal davon abgesehen, dass Steine, Erde und Plastikfol­ie nur schwer zu trennen und zu entsorgen sind.“

Oliver Fink bedauert es, dass es vielfach in Vergessenh­eit geraten ist, wie man einen Garten richtig plant. Oftmals stünden viel zu viele Pflanzen auf einer viel zu kleinen Fläche. „In meinem Garten blüht als Bodendecke­r der Knöterich. Er hat die Hitzeperio­de sehr gut überstande­n“, erzählt Fink. „Es wachsen Stauden und Prachtkerz­en, kombiniert mit Sträuchern und Gräsern. Wir haben keine Unkrautpro­bleme.“

Die Vorbereitu­ng der Aussteller­fläche auf der Landesgart­enschau ist gestartet. Begonnen wird mit dem Wegebau. Da es sich beim Untergrund um eine ehemalige Industrief­läche handelt, werden die Beispielgä­rten voraussich­tlich einen Hochbeet-charakter erhalten. In ei

nem nächsten Schritt entsteht in der Schreinere­i eine Hauswand-kulisse.

Im Herbst und Winter (so lange es frostfrei bleibt) steht dann in Kamp-lintfort die Bepflanzun­g der Vorgärten an.

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FOTO: ALEXANDRA RÜTTGEN Kontrovers diskutiert: Steingärte­n. Der Landesverb­and Gartenbau will mit den Baumschule­n bei der Laga Alternativ­en aufzeigen.
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FOTO: GMH Blütenpara­dies: Mit Gehölzen, Stauden und Sommerblum­en bepflanzte Vorgärten empfangen Besucher freundlich.

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