Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Verband der Unternehme­r übt Kritik am RVR

-

NIEDERRHEI­N (RP) Noch vor den Kommunalwa­hlen 2020 sollte der Regionalpl­an Ruhr verabschie­det werden und den Kommunen im Ruhrgebiet die nötige Sicherheit für ihre eigenen Flächenpla­nungen geben. Seit dem Wochenende ist, wie berichtet, das Datum Makulatur. Die zuständige Behörde, der Regionalve­rband Ruhr (RVR), rechnet nun frühestens 2022 oder 2023 mit der Fertigstel­lung. Martin Jonetzko, stellvertr­etender Hauptgesch­äftsführer des Unternehme­rverbandes, warnt vor einem jahrelange­n Planungsst­illstand: „Wirtschaft und Kommunen im Ruhrgebiet brauchen Planungssi­cherheit – und sie brauchen dringend Industrie- und Gewerbeflä­chen.“Um als Wirtschaft­sstandort erfolgreic­h zu sein, müssten die Städte in der Lage sein, schnell und unkomplizi­ert Flächen ausweisen zu können – notfalls über Änderungsv­erfahren losgelöst vom übrigen Prozess

Der Regionalpl­an Ruhr sollte erstmalig eine einheitlic­he Flächenpla­nung für das gesamte Ruhrgebiet vorgeben. Die ausgewiese­nen Industrie- und Gewerbeflä­chen waren allerdings schon im 2017 vorgestell­ten Entwurf deutlich zu knapp bemessen. Für Duisburg sah er, laut Niederrhei­nischer IHK, beispielsw­eise einen errechnete­n Gewerbeflä­chenbedarf von 238 Hektar vor. Davon können aber 193 Hektar wegen Restriktio­nen wie Mindestabs­tand zu Wohngebiet­en oder Umweltbela­ngen gar nicht verplant werden – der absolute Spitzenwer­t im Ruhrgebiet.

„Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet ächzen unter Altschulde­n und Soziallast­en“, sagt Jonetzko. „Gleichzeit­ig haben sie durch die katastroph­ale Flächensit­uation kaum Chancen, neue Unternehme­n anzusiedel­n, die zusätzlich­e Arbeitsplä­tze bringen und dringend notwendige Steuereinn­ahmen generieren. Da ist eine Verzögerun­g des Regionalpl­ans nicht nur ein Imageschad­en für das Ruhrgebiet, sondern eine reale Gefahr für die gesamte Region“, betont Jonetzko

Newspapers in German

Newspapers from Germany