Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Lollipop-mann passt an der Straße auf
Ihr großes Warnschild sieht aus wie ein Riesenlutscher. Daran sind sie zu erkennen: die Lollipop-männer und -Frauen in Großbritannien.
Schau mal dahinten, ein Lollipop-mann! In seiner knallgelben Jacke ist er schon von Weitem zu sehen. Wichtiger ist aber die riesige Warnkelle, die der Mann in der Hand hält: ein Stiel mit einem großen runden Schild. Und das erinnert ein wenig an einen Lollipop, einen Lutscher also.
Damit verkauft der Mann jedoch keine Süßigkeiten. Er heißt Joe Byrne und ist Schülerlotse in Großbritannien. Er achtet darauf, dass Kinder vor der Schule ohne Gefahr über die Straße kommen. Lollipop-mann ist auch nicht der echte Name für diesen Job. Aber die Kinder mögen den Namen und ihre Lollipop-männer und -Frauen. Denn die passen bei jedem Wetter vor den Schulen auf. Egal ob es regnet, hagelt oder schneit! Bei Joe Byrne ist es die Alexander-mcleod-grundschule in London. Joe Byrne freut sich, wenn ihm die Kinder mit einem Lächeln „Guten Morgen, Joe!“zurufen. Also eigentlich „Good Morning, Joe!“, weil ja alle dort Englisch sprechen. Dann geht er zur Mitte der Straße, stellt sich breitbeinig auf und zeigt den Autofahrern an: Sie müssen warten, bis wieder eine Gruppe Schüler die Straße überquert hat. Die Zahl der Lollipop-schülerlotsen sei zuletzt jedoch sehr viel kleiner geworden, berichten Reporter. Weil die Städte nicht mehr genug Geld haben, um sie zu bezahlen. Andererseits bringen mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, erzählt eine Mitarbeiterin der Stadt. Das sei gefährlich, wenn sie zum Beispiel die Sicht für andere behindern, weil sie zu nahe am Schuleingang parken. dpa