Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ein schöner Tag für Gerstensaf­tfreunde

Beim ersten Dinslakene­r Craft-beer-festival kamen die Freunde des Bieres auf ihre Kosten. Dabei gab es hier auch ungewöhnli­che Braukreati­onen fernab des Gewohnten zu probieren.

- VON FLORIAN LANGHOFF

Beim ersten Dinslakene­r Craft-beer-festival kamen die Freunde des Bieres auf ihre Kosten. Es gab auch ungewöhnli­che Braukreati­onen.

DINSLAKEN Zwar ziehen am Samstagnac­hmittag graue Wolken über den Neutorplat­z, aber hier und da dringt der Sonnensche­in durch die Wolkendeck­e und es bleibt trocken. „Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter“, sagt Torsten Mömken vom Brauprojek­t 777 aus Spellen. Das Team der Brauerei aus dem Dorf am Rhein hat gemeinsam mit der Stadt Dinslaken und der Niederrhei­n-westfälisc­hen Braumanufa­ktur aus Hamminkeln das Festival aus der Taufe gehoben. Neun Brauereien bieten auf dem Platz mehr als 30 unterschie­dliche Biersorten an und das in 0,1-Liter-gläsern, die damit auch eine Probiergrö­ße haben. „Das kommt bei den Besuchern ganz gut an“, sagt Wilhelm Kloppert von der Niederrhei­n-westfälisc­hen Braumanufa­ktur. Denn schließlic­h möchte man auch möglichst alle Biersorten mal probieren, was bei normalen Glasgrößen selbst für erfahrene Biertester schwierig werden dürfte.

Beim Brauprojek­t 777 gibt es im Ausschank eine Besonderhe­it. Das hauseigene Pils lassen die Spellener beim Zapfen durch eine mit Saphierhop­fen gefüllte Glasröhre laufen. „Das Bier wird dadurch noch mal extra aromatisie­rt“, erklärt Torsten Mömken. „Das schmeckt man sofort“, sagt Martin Hochstrat. Der 58-Jährige ist mit seinem Sohn Thomas extra aus Wesel zum Craft-beer-festival nach Dinslaken angereist. „Wir kennen das Brauprojek­t schon vom Bierfest in Wesel und dachten, wir kommen zum Probieren hier vorbei“, berichtet er. Dabei sind er und sein Sohn schon erfahren, wenn es um die Verkostung der besonderen Brauereipr­odukte geht. „Man kann bei jedem Bier den Unterschie­d schmecken und irgendwann hat man auch raus, von welcher Brauerei ein Bier kommt“, sagt Thomas Hochstrat. Das Duo freut sich über die unterschie­dlichen Sorten, die man hier verkosten kann. „Hier gibt es sogar Kölsch, das schmeckt“, sagt Thomas Hochstrat. Unter niederrhei­nischen Gerstensaf­tfreunden ist das Produkt aus der größten Stadt des Bundesland­es sonst eher als wenig wohlschmec­kend verpönt – um so höher ist also wohl dieses Lob zu werten.

Nun mögen die Unterschie­de bei den besonderen Bieren mal kleiner und mal größer sein, aber es gibt unter den angebotene­n Biersorten auch einige etwas exotischer­e Varianten. So hat die Brauerei Mücke aus Essen, benannt nach dem letzten Grubenpfer­d der Zeche Zollverein, mit dem „Ingwer Pale Ale“und der „Himbeer Gose“zwei besondere Produkte mitgebrach­t. „Wir haben mal Ingwerbier getrunken und waren davon so enttäuscht, dass wir das besser machen wollten“, erklärt Dennis Pfahl von der Brauerei Mücke. Das Ingwer Pale Ale war das erste, dass die Brauerei profession­ell vertrieben hat. „Der Ingwer wird beim Hopfenkoch­en mit dazu gegeben. Wir haben verschiede­ne Mengen ausprobier­t, bis es uns schmeckte“, erklärt der Brauer. Mit der Himbeer Gose lässt die Brauerei aus Essen eine alte Biersorte wieder aufleben. Hier werden nicht nur die Himbeeren bei der Gärung beigemisch­t, sondern auch Salz und Koriander gehören zu den Zutaten dieses besonderen Bieres. „Meine Frau mag keine herben, hopfigen Biere und das ist eher säuerlich und spritzig“, beschreibt er den Geschmack der besonderen Kreation.

Die Bierspezia­litäten von Mücke probieren auch Simon Beerwerth (24) und Maximilian Kaskens (23) gerne mal. Allerdings haben sie sich zum Einstieg für das „Single Hop Comet“entschiede­n. „Normalerwe­ise trinken wir eher Pils und das ist etwas ganz anderes“, sagt Maximilian Kaskens. „Das Himbeer Bier werden wir gleich auch noch probieren“, sagt Simon Beerwerth. Gegen das Ingwer Pale Ale sträuben sich die beiden allerdings – nur, weil sie keinen Ingwer mögen. „Ansonsten wollen wir uns auf jeden Fall einmal durch möglichst alle Biere hier probieren“, sagt Simon Beerwerth. Ein ambitionie­rtes Ziel bei der Fülle an Biersorten.

Aber zur Not kann man die Brauereien, die allesamt aus der Region kommen, auch abseits des Festivals vor Ort besuchen. „Es war unser Ziel, dass die Menschen die Brauereien auch selbst besuchen können“, sagt Torsten Mömken vom Brauprojek­t 777 aus Spellen.

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777 aus Spellen läuft das hauseigene Pils durch eine Saphierhop­fen gefüllte Glasröhre. Kunde Martin Hochstrat (2.v.l.) durfte auch hinter den Tresen.
RP-FOTOS: MARTIN BÜTTNER Beim Team des Brauprojek­ts 777 aus Spellen läuft das hauseigene Pils durch eine Saphierhop­fen gefüllte Glasröhre. Kunde Martin Hochstrat (2.v.l.) durfte auch hinter den Tresen.
 ??  ?? Die Kunden Simon Beerwerth (v.l.) und Maximilian Kaskens probierten die exotischen Kreationen von Dennis Pfahl und Robin Emde der Brauerei Mücke.
Die Kunden Simon Beerwerth (v.l.) und Maximilian Kaskens probierten die exotischen Kreationen von Dennis Pfahl und Robin Emde der Brauerei Mücke.

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