Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Milaszewski verlässt den SV Schermbeck
DOMINIK MILASZEWSKI Fußball: Der 34-Jährige wird den Oberlisten SV Schermbeck im Sommer verlassen. Er erklärt, wie es dazu kam.
Für den 34-Jährigen ist beim Fußball-oberligisten im Sommer Schluss. Im Interview erklärt er, wie es zu dieser Entscheidung kam.
SCHERMBECK Dominik Milaszewski besitzt viel Erfahrung in Sachen SV Schermbeck. In Nrw-liga-zeiten kickte der 34-Jährige bereits für die erste Fußball-mannschaft. Danach folgten Engagements beim VFB Homberg und FC Kray, ehe es zur Saison 2013/14 wieder zum SVS ging. Nach zwei Spielzeiten (ab 2015/16) beim SC Hassel kehrte er erneut nach Schermbeck zurück. Zum Saisonende ist für den Linksfuß aber Schluss beim SVS, obwohl er noch einen Vertrag für die nächste Spielzeit besitzt. Im Interview erklärt er, wie es dazu kam.
Wo werden Sie ab Sommer auf Torejagd gehen?
DOMINIK MILASZEWSKI Ich habe noch keine Ahnung, auch wenn es schon ein paar Anfragen gab. Ich hätte schon in der Winterpause wechseln können, aber das kam für mich nicht infrage. Ich mache mir da jetzt keinen Stress.
Soll es wieder die Oberliga sein oder sogar noch höher? MILASZEWSKI Höher nicht mehr, das traue ich mir nicht zu. Außerdem werde ich im August zum zweiten Mal Vater. Entweder Oberliga oder auch die Klassen darunter.
Dabei ist doch Ihre Zukunft eigentlich geklärt. Sie besitzen noch einen Vertrag für die Saison 2020/21. Was ist aus dem Kontrakt geworden? MILASZEWKSI Ich habe einen Drei-jahres-vertrag ja nicht ohne Grund abgeschlossen. Ich wollte auch wegen meiner Familie Sicherheit. Es gab nun ein Gespräch mit den Verantwortlichen. Mir wurde ein Angebot unterbreitet. Ich habe gar nicht richtig hingehört. Warum sollte ich über ein Angebot sprechen, wenn ich noch einen laufenden Vertrag habe. Man hätte anders mit mir kommunizieren sollen. Für mich hat sich damit das Thema SV Schermbeck im Sommer erledigt, ich orientiere mich nun anders.
Da klingt Frust durch. MILASZEWSKI Ich bin einfach nur mega enttäuscht, das sitzt richtig tief. Beim SVS war es bisher immer so: Was gesagt wurde, das wurde auch getan. Für mich ist das eine Vertrauenssache, ich möchte Leuten vertrauen können. Ich dachte immer, im Fußball zählt auch: ein
Mann, ein Wort. Schließlich habe ich dem Klub auch viel gegeben.
Wieso hat es Sie immer wieder zum SVS gezogen?
MILASZEWSKI Der SVS war immer mein Herzensverein. Ich wurde jedes mal gut aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Hinzu kommt, dass die letzten zweieinhalb Jahre auch von der Toren her die erfolgreichsten waren.
Wie war die Reaktion der Spieler, als vor dem Test gegen SchwarzWeiß Essen bekannt wurde, dass der Vertrag mit Trainer Thomas Falkowski nicht verlängert wird?
MILASZEWSKI Das kann ich ganz schlecht einschätzen, da es keinerlei Äußerungen gab. Ich habe mit so etwas überhaupt nicht gerechnet.
Wie wirkt die aktuelle Entwicklung mit der Trennung des Trainers denn auf Sie?
MILASZEWSKI Bei mir war der Schock groß, das war ein Schlag ins Gesicht. Ich dachte eigentlich, dass wir eine überragende Saison spielen und es personell auch so weitergeht. Wenn der Verein sich neu orientieren will, dann kann man nichts daran ändern.
Nach der Winterpause geht es jetzt mit all dem Wissen – Trainer im Sommer weg und selbst auch trotz eines Vertrags nicht mehr gewünscht – in die Oberliga-partien. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen?
MILASZEWSKI Ich bin keiner, der Salz in die Wunden streut. Ich möchte die Saison vernünftig zu Ende bringen. Ich mache das ja nicht für einzelne Personen, sondern für den Verein und die Mannschaft.