Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wie Nachbarn sich gegenseitig helfen können
Gindericher haben sich in der Dorfschule über Möglichkeiten einer generationenübergreifenden Nachbarschaftshilfe informiert.
GINDERICH (cbr) Dass einer dem anderen hilft, ist für das Wohlbefinden in einem Gemeinwesen wichtig. Gerade in Zeiten einer immer älter werdenden Bevölkerung ist es wichtig, zusammenzuhalten. Dafür ist ein Netzwerk notwendig, um die Bedürfnisse und Fähigkeiten des anderen zu kennen.
Etwa 25 Gindericher waren in die Dorfschule gekommen, um sich über das Thema Nachbarschaftshilfe zu informieren und auch erste konkrete Vorhaben in Angriff zu nehmen. Mit Gerrit Heetderks, dem ehemaligen Leiter des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Nordrhein, hatte man einen Fachmann im Aufbau von sozialen Netzwerken eingeladen, um Anstöße für „Generationsübergreifende Hilfe im Dorf – Start einer Nachbarschaftshilfe in Ginderich“, so der Titel der Veranstaltung, zu bekommen.
Anke Bückmann hob hervor, wie wichtig generationsübergreifende Nachbarschaftshilfe ist. „Wie können wir unseren Lebensraum noch wertvoller machen?“war die Frage, die sich die Teilnehmer stellten.
Heetderks wollte zunächst wissen, was man erwarte. Nach einigem Zögern wurde geantwortet: Die Verbindung von Jugend und Älteren herzustellen, war ein Ziel. Ein anderes, aus der Vereinzelung in die Gemeinschaft zu treten. Über allem schwebte die Frage, wie es möglich ist, Angebot und Nachfrage von Hilfe zusammenzubringen. Heetderks’ Credo dazu: „Es soll Spaß machen.“Ohne dass die Menschen genießen, was sie mit anderen zusammen für sich tun, sei ein Netzwerkprojekt zum Scheitern verurteilt. Wie wichtig es ist, früh ein Netzwerk aufzubauen, erläuterte er am Beispiel einer 35-Jährigen, die allerdings auch nicht jünger wird und der ohne Pflege ihres Netzwerks die Bekannten und Verwandten mit den Jahren abhanden kommen.
Schnell ging es an die konkrete Arbeit: Die Teilnehmer wurden gebeten, drei Wünsche aufzuschreiben. Und da kam Einiges zusammen: von der Hilfe im Garten über Reisewünsche bis hin zum Pilotenschein und der Gründung einer Senioren-wg. Vieles konnte man unter Oberbegriffe fassen, manches war konkret, manches abstrakt.
Im nächsten Schritt versuchte Gerrit Heetderks, Menschen zusammenzubringen, die ähnliche Wünsche hatten. Und siehe da: Drei Teilnehmer diskutierten alsbald über eine Senioren-wohngemeinschaft, während zwei Damen wohl schon die ersten Pläne für gemeinsame Konzertbesuche schmiedeten. Natürlich war die Veranstaltung am Mittwochabend nur ein Einstieg, aber die ersten zarten Kontakte wurden bereits geknüpft.