Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Neue Wählergemeinschaft FWI stellt ihre Ziele vor
HAMMINKELN (auf) Die Freie Wählergemeinschaft der Isselgemeinden (FWI) hat sich jetzt bei einem Ortstermin erstmals präsentiert. Man sei unzufrieden mit der aktuellen Politik im Ort, alle 19 Hamminkelner Wahlkreise wolle man bei der Kommunalwahl besetzen und hofft auf einige Mandate im nächsten Stadtrat. Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten will die FWI mit aktuell 18 Mitgliedern dennoch nicht stellen. Ob und welchen Kandidaten von anderen Parteien in Hamminkeln die Freien Wähler unterstützen, hänge davon ab, wer als Bürgermeister kandidiere.
Auf drei Säulen soll die Interessengemeinschaft, die als Verein eingetragen ist, stehen: stärkere Bürgerbeteiligung, Unabhängigkeit und sachbezogene Kommunalpolitik. „Unabhängigkeit“haben sie sich auf die Fahne geschrieben und wollen deshalb, falls sie bei der Kommunalwahl in den Stadtrat kommen, auf den in Parteien sonst eher üblichen Fraktionszwang verzichten.
Stärkere Bürgerbeteiligung ist ein besonderer Schwerpunkt, denn die Bekanntgabe der Pläne für die Bebauung am Rathaus waren für die Mannen um den ehemaligen Spd-ratsherrn Martin Wente die Initialzündung zur Gründung der Wählergemeinschaft. Hier habe die Stadt die Bürger nicht mitgenommen. Gleiches gelte für die Grundschule Ringenberg, die Rodung in Mehrhoog, den Verkauf des Vereinsheims Dingden-berg, den Autobahnanschluss in Brünen, und, und, und. „Betroffene zu Beteiligten machen“sei ihr Ziel. Ein erster Schritt dahin ist ein Antrag bei den Haushaltsberatungen zur Einrichtung eines Dialogforums mit externer Moderation, um den Brünern beim Thema „A3-anschluss“die Möglichkeit zu geben, einen möglichst weitreichenden Kompromiss zu finden.
Unterstützung erhofft sich die FWI für die Vereine. Statt einer Veranstaltung in den jeweiligen Ortsteilen, die die Bauhofkosten nicht zahlen muss, können sie sich auch zwei bis drei freie Veranstaltungen pro Ortsteil vorstellen, die als rollierendes System wechseln könnten. Und weil sie mit dem 61-jährigen Ulrich Streich, dem ehemaligen Geschäftsführer der Weseler Stadttochter Abfall, Straßen, Grünflächen (ASG), einen Experten als zweiten Vorsitzenden haben, wollen sie auch das Müllsystem in Hamminkeln verändern. Weg vom Wiegen wollen sie kommen, denn das „Müllsparen“bei der Restmülltonne führe zu Mülltourismus und Fehlwürfen in der Gelben Tonne. Teurer sei das nicht, hat Streich errechnet. Dafür will die FWI die gelben Säcke durch Tonnen ersetzen und auf freiwillige Basis die Biotonne einführen. Außerdem sollen am Bauhof an der Güterstraße Papier- und Wertstoff-container aufgestellt werden. Die Erlöse könnten in den Gebührenhaushalt einfließen.