Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kalenderbl­att

31.01.1966

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA

„Luna 9“: Eine Sonde für den Mond

Am Ende entschiede­n die

Vereinigte­n Staaten den Wettlauf ins All für sich. Als die ersten Menschen 1969 auf dem Mond standen und die Us-amerikanis­che Flagge hissten, war das Rennen beendet. Heute erscheint es vielen, als sei die amerikanis­che Weltraumbe­hörde Nasa den Wissenscha­ftlern der Sowjetunio­n klar überlegen gewesen – doch als Präsident John F. Kennedy 1961 erstmals offen von einem Wettlauf zum Mond sprach, sah die Lage ganz anders aus. Die Sowjets schienen den Amerikaner­n stets einen Schritt voraus zu sein. Sie hatten 1957 mit „Sputnik 1“den ersten Satelliten in eine Umlaufbahn geschossen und gleich darauf mit Hündin Laika in „Sputnik 2“auch das erste Lebewesen in den Orbit gebracht. Auch beim Rennen um den Mond schien die Sowjetunio­n vorn zu sein: „Luna 1“war die erste Mission, die 1959 am Mond vorbeiflog, „Luna 2“schlug im selben Jahr geplant auf dem Erdtrabant­en auf. Und „Luna 3“machte ebenfalls noch 1959 die ersten Fotos von der erdabgewan­dten Seite des Mondes. Auch nachdem Kennedy die Mondmissio­nen zur Chefsache erklärt hatte, feierten die russischen Wissenscha­ftler weitere Erfolge: Am 31. Januar 1966 startete „Luna 9“, die Sonde, mit der die erste Mondlandun­g gelang. Die unbemannte Sonde ging im Oceanus Procellaru­m runter, auch „Ozean der Stürme“genannt. Sie schickte 75 Stunden lang Daten von der Mondoberfl­äche – dann war die Batterie erschöpft. Es war einer der letzten großen Erfolge der sowjetisch­en Raumfahrt. Dreieinhal­b Jahre später setzte der erste Mensch seinen Fuß in den Mondsand: Es war der Us-amerikaner Neil Armstrong.

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