Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bauern: Gülle-düngung war rechtens
Die Landwirte Rüdiger Neuenhoff, Marc Schulte-bunert und Jens Buchmann weisen im Aaper Busch die Kritik des Nabu-vorsitzenden Peter Malzbender zurück.
WESEL (fws) Unter Landwirten ist die Empörung über Kritik an einer Ausbringung von Gülle an einem Naturschutzgebiet in Wesel-obrighoven weiterhin groß. Nachdem Peter Malzbender, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) im Kreis Wesel, unlängst von einer Gülle-schwemme gesprochen und dafür viel Widerspruch bekommen hatte, hatten Verbandsvertreter und Pächter jetzt zu einem Termin an Ort und Stelle in den Aaper Busch eingeladen. Gekommen waren Rüdiger Neuenhoff (LSV, Land schafft Verbindung), Jens Buchmann als einer der stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisbauernschaft und Marc Schulte-bunert, dessen Familie die besagten Flächen schon seit gut 50 Jahren von der Stadt Wesel und Landwirt Reinhard Krebber gepachtet hat. Alle drei erklärten, dass hier von einer Schwemme oder Flut nicht die Rede sein könne. Die ausgebrachte Menge des Naturdüngers Gülle sei vollkommen rechtens gewesen, ebenso ihre überdies kontrollierte und geprüfte Zusammensetzung sowie die technische Art und Weise der Ausführung. Gefehlt habe allerdings Niederschlag. Hätte es mal ordentlich geregnet, wäre die fachgerecht bodennah ausgebrachte Gülle längst im Erdeich.
Marc Schulte-bunert, der auf dem Feld spät – im September/oktober vergangenen Jahres – gesetzte Gerste anbaut, wehrte sich auch gegen den Vorwurf, hier sei tagelang Gülle gefahren worden. Lediglich vier Stunden am Vormittag des 23. März sei dies der Fall gewesen. Insgesamt seien 100 Kubikmeter auf vier Hektar Fläche ausgebracht worden. Erledigt habe dies ein Tierhalter aus Nordbrock. Geld sei dabei keins geflossen. Der Nordbrocker habe zu viel Gülle, um sie auf eigenen Flächen unterbringen zu können. Und er selbst, so Schulte-bunert, habe die Nährstoffe für das Wachstum seiner Pflanzen nötig. In diesem Zusammenhang wies er mit Neuenhoff und Buchmann auch eine Aussage Malzbenders zurück, der gehört haben wollte, es würden 60 Euro für die Abnahme eines Kubikmeters Gülle bezahlt. Dem hatten in den letzten Tagen etliche Landwirte gleichfalls widersprochen.
Rüdiger Neuenhoff unterstrich, dass es in Deutschland die weltweit nachhaltigste Landwirtschaft und hohe Standards gebe. Jens Buchmann pflichtete dem bei. Überdüngung habe es in den 90er Jahren gegeben. Das sei aber lange vorbei. Angesichts der Nähe zum Naturschutzgebiet Lippealtarm und eines Dutzends Tiefbrunnen in der Umgebung verwiesen die Landwirte auch auf die Wasserkooperationen mit Versorgungsunternehmen. In diesem Fall ist die Niederrheinische Gas- und Wasserwerke Gmbh (NGW) der Partner der Bauern.