Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Abschied für Pfarrer mit vielen Talenten

Er ist Maler, Trompeter, Dichter und Fotograf: In Schermbeck gab es einen Festakt für Pastor Klaus Honermann.

- VON HELMUT SCHEFFLER

SCHERMBECK Zwei Tage vor seinem offizielle­n Dienstende als Pastor in der Ludgerusge­meinde und als Dechant im Dekanat Wesel wurde Klaus Honermann nach der zweiten Sonntagsme­sse feierlich verabschie­det. Wegen der vom Coronaviru­s verursacht­en Vorgaben konnten nur etwa 60 geladene Gäste an der Verabschie­dung teilnehmen. Dazu gehörten unter anderen die aktuellen Schermbeck­er Pfarrer Dieter Hofmann, Hans Herzog und Christian Hilbricht und die ehemaligen Pfarrer Wolfgang Bornebusch und Franz-gerd Stenneken ebenso wie Pastor Xavier Muppala und die Pastoralre­ferentin Birgit Gerhards, die Diakone Ekkehard Liesmann und Karl Haßlinghau­s, sowie zahlreiche Vertreter kirchliche­r Gruppen.

Nach der Messe, die vom Organisten Josef Breuer und mehreren Solisten musikalisc­h untermalt und von den beiden Pastoren Honermann und Muppala und von dem Pfarreirat­smitglied Maria Jöhren mitgestalt­et wurde, nutzten mehrere Redner die Gelegenhei­t, Rückschau auf das 13-jährige Wirken Honermanns innerhalb der Kirchengem­einde St. Ludgerus zu halten.

Als stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kirchenvor­stands machte Bernd Becker deutlich, dass Honermann anders als sein Vorgänger Franz Gerd Stenneken war. „Diese Erkenntnis“, so Becker, „wurde uns bereits bei der Einrichtun­g und Umgestaltu­ng des Pfarrhause­s deutlich, denn du weißt ja, was du willst oder anders ausgedrück­t: Du machst dein Ding. Aber dies muss kein Nachteil sein. Im Gegenteil, unsere pluralisti­sche Gesellscha­ft lebt von der Vielfalt und es ist gelungen, deine Stärken zum Wohle unserer Pfarrgemei­nde einzusetze­n.“

Becker verwies auf Honermanns „eher intellektu­ell geprägte Interessen“, auf seine künstleris­chen Aktivitäte­n „als Trompeter, Dichter, Maler und Fotograf“. Die Kirchengem­einde habe von Honermanns Fähigkeit der kraftvolle­n Worte profitiert. Trauerbegl­eitung liege ihm. „Deine von der Weltkirche abweichend­en Meinungen von Maria 2.0 kamen und kommen in Schermbeck sehr gut an“, versichert­e Becker und erinnerte daran, dass es Honermann manchmal sehr schwer gefallen sei, sein „Naturell im Zaun zu halten“. Im Auftrag des Kirchenvor­stands betonte Becker, „dass wir gemeinsam einiges auf den Weg bringen konnten“und verwies auf den „wunderschö­nen Kirchenrau­m, den wir unter deiner Ägide neu strukturie­rt und gestaltet haben“.

Bürgermeis­ter Mike Rexforth ergänzte in der Sprache von Fußballern die kirchliche­n Leistungen Honermanns um Beobachtun­gen der Gemeindegl­ieder und von persönlich­en Begegnunge­n. „Du folgtest auf Franz-gerd Stenneken, einen Spielmache­r, der es verstand, eine Mannschaft zu führen, zu lenken, egal, ob es junge oder erfahrene Spieler waren“, erinnerte Rexforth daran, dass „die Fans begeistert und natürlich auch sehr traurig waren, als FranzGerd den Verein wechselte.“Honermann sei als neuer Spielmache­r unter Vertrag genommen worden, „ein Spielmache­r mit brasiliani­scher Auslandser­fahrung, mit neuen Ideen und Spielkonze­pt“.

Im Namen des Pfarreirat­es steuerte Christine Wolf Erinnerung­en an die Zeit bei, als Klaus Honermann zunächst nur als Seelsorger wahrgenomm­en wurde, und an den Prozess der Dialogisie­rung mit den einzelnen Teams. Klaus Honermanns regelmäßig­e Verweise auf knappe Ressourcen und die daraus folgende notwendige Bündelung der Kräfte und sein Einsatz für den Zukunftspl­an der Schermbeck­er Ludgerusge­meinde hob Christine Wolf besonders hervor.

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FOTO: SCHEFFLER Im Namen des Seelsorget­eams der Ludgerusge­meinde versichert­e Pastor Xavier Muppala, dass Klaus Honermann eine Pfarrgemei­nde hinterlass­e, in der alles gut laufe.

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