Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Tests für Urlauber dringend notwendig

- VON EVA QUADBECK

Bei dem Durcheinan­der um die Tests für Reiserückk­ehrer muss man den Eindruck gewinnen, als käme das Ende der Urlaubssai­son überrasche­nd. Weder Flughäfen noch Bahnhöfe noch die Grenzstati­onen an den Autobahnen sind darauf vorbereite­t, massenhaft und schnell Urlauber auf das Coronaviru­s zu testen. Dabei wären solche Tests sinnvoll.

Den Urlaubern – zumindest denen, die aus sogenannte­n Nicht-risiko-gebieten zurückkehr­en – ist kein Vorwurf zu machen, wenn sie nun die Arztpraxen stürmen, bevor sie selbst wieder zur Arbeit gehen oder ihre Kinder zur Schule schicken. Im Gegenteil: Es ist völlig vernünftig, per Test sicherzust­ellen, dass man nicht zur Gefahr für andere wird.

Die Bewältigun­g der Rückreisew­elle ist die nächste große Herausford­erung für Bund, Länder und Kommunen im Kampf gegen Corona. Eine Nagelprobe wird auch die Frage sein, ob tatsächlic­h so viele Testkapazi­täten vorhanden sind, wie die Verantwort­lichen bislang weisgemach­t haben. Daran gibt es inzwischen berechtigt­e Zweifel.

Das eigentlich­e Problem aber ist, dass nun die zweite Welle der Corona-infektione­n anläuft, während die Schulen noch gar nicht geöffnet sind. Die zweite Welle haben all jene zu verantwort­en, die im Sommer sorglos in Gruppen gefeiert, eng sitzend in Restaurant­s gesessen und schlampig oder gar nicht Maske getragen haben. Kurzum: Weil sich ein zu großer Teil der Gesellscha­ft in den vergangene­n Wochen verhalten hat, als sei die Corona-gefahr schon vorüber, müssen die Schülerinn­en und Schüler nun in NRW im Unterricht Maske tragen. Es ist notwendig, dass jeder Einzelne – auch jenseits bußgeldbew­ehrter Regelungen – Rücksicht nimmt. Der Schlüssel zur Bewältigun­g der Corona-krise ist Solidaritä­t.

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