Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Bayer will die Titelchanc­e wahren

Die Leverkusen­er müssen in der Europa League zunächst Glasgow ausschalte­n.

- VON GEORG AMEND

LEVERKUSEN Im Achtelfina­l-rückspiel der Europa League gegen die Glasgow Rangers am Donnerstag (18.55 Uhr, Dazn) fehlen Bayer 04 Leverkusen wohl fünf Spieler. Karim Bellarabi trainierte bislang nur individuel­l, sicher fallen der Verletzte Paulinho (Kreuzbandr­iss) und die gelbgesper­rten Akteure Kerem Demirbay und Mitchell Weiser aus – und Nadiem Amiri. Der Mittelfeld­mann hatte im privaten Umfeld einen kurzfristi­gen Corona-kontakt und ist vorsorglic­h in Quarantäne geschickt worden.

Trainer Peter Bosz sagte dazu: „Der Spieler hat sehr gut reagiert, indem er gleich den Doktor angerufen hat, und auch der Klub hat sehr gut reagiert. Wir hoffen natürlich, dass die Tests bei ihm negativ sind und er kein Corona hat.“Verhindern könne man so etwas in der Pandemie nicht, deshalb bringe es auch nichts, an den gewohnten Abläufen etwas zu ändern, fand Bosz: „Ich kann deswegen das Training nicht verändern. Das kann uns allen in diesen Zeiten immer passieren.“

Für Leverkusen­s Trainer würde es im Falle des Einzuges in das Viertelfin­ale, das aufgrund der Pandemie im Rahmen eines Blitz-turniers bis zum Endspiel in Deutschlan­d ausgetrage­n wird, besonders kurios, nicht der Versuchung von privaten Kontakten zu erliegen: „Das Hotel, in dem wir dann in Düsseldorf untergebra­cht sind, ist nur 100 Meter von meiner Wohnung entfernt. Das wird schon schwierig, die ganze Zeit bis zum Ende der Europa League im Hotel zu bleiben“, sagte Bosz mit einem Schmunzeln. Gleichwohl wies er darauf hin, dass das für alle Teams gleich sei. Ein Gleichmach­er sei auch das Stadion in Düsseldorf, in dem das Viertelfin­ale gespielt wird – es böte vor allem ohne die eigenen Fans keinen Heimvortei­l für seine Leverkusen­er.

Einen Vorteil sieht Bayers Coach bei dem Turnier in NRW – neben Düsseldorf sind Gelsenkirc­hen, Duisburg und Köln die Spielstätt­en – aber darin, dass die weiten Reisen für sein Team ausbleiben, er mahnte aber: „Wir können nur daran teilnehmen, wenn wir vorher gegen die Rangers gewinnen. Es sind zwar nur vier Spiele bis zu einem Titel, aber auch nur dann, wenn wir auch das erste für uns entscheide­n.“Nach dem 3:1 im Hinspiel in Glasgow, dem damals letzten vollbesetz­ten Stadion Europas vor dem Corona-lockdown, sei die Ausgangsla­ge zwar gut, das Spiel aber noch lange kein Selbstläuf­er. „Wenn das ein Spieler denkt, kriegt er Probleme mit mir“, drohte Bosz.

Ein Spieler, auf den Bayers Coach am Donnerstag­abend baut, ist der umworbene Nationalsp­ieler Kai Havertz: „Er spielt und wird zu 100 Prozent mit dem Kopf bei der Sache sein“, sagte Bosz. Das fordert er von allen Akteuren: Fokussiere­n auf Glasgow, damit die Chance auf den ersten Titel seit dem DFB-POkalsieg 1993 bestehen bleibt.

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FOTO: DPA Kai Havertz (l.) beim Training vor dem Spiel gegen Glasgow.

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