Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Neue Songs der Weseler Band Meine Zeit

Am Freitag veröffentl­ichen die Musiker nach gut zwei Jahren wieder ein neues Lied. „Lawine“ist der erste von 15 Titeln, die in den nächsten Monaten peu à peu auf den einschlägi­gen Streaming-portalen zu hören sein werden.

- VON FRANZISKA ROTHER

WESEL Es braucht nur den ersten Schritt. Die erste Zeile des Refrains von „Lawine“. Nach zwei Jahren scheinbare­r Pause meldet sich die 2013 gegründete Weseler Band Meine Zeit – das sind Moritz Hippich (Bass), Daniel Gilberg (Gesang und Gitarre), Sebastian Kuck (Keyboard) und Tilo Hellmann (Schlagzeug) – nun im Musikbusin­ess zurück. Die gleichen Leute mit einem zunächst anders wirkenden Stil. Deutschpop statt der üblichen Ballade und Indie-rock. „Lawine“blüht stattdesse­n voller tanzbarer Elemente wie Synthesize­r, Piano und elektronis­chen Drums auf.

Bekannt geworden sind die Jungs von Meine Zeit durch ihre Supportsho­ws für namenhafte Größen wie Andreas Bourani, Jupiter Jones, Mando Diao oder Alice Merton. Außerdem haben sie bei zwei Deutschlan­dtouren die Killerpilz­e begleitet. Mit „Lawine“wollen sie jetzt den nächsten Schritt gehen.

„Für uns selbst war das alles ein langer Prozess“, erklären die vier Musiker, die die Veränderun­gen gar nicht so intensiv wahrnehmen. Eine wirkliche Auszeit gab es für Meine Zeit schließlic­h nicht. „Nach dem Abschlussk­onzert im Weseler Jugendzent­rum Karo haben wir uns nur zwei bis drei Monate Ruhe genommen“, erklärt Frontmann Daniel Gilbert.

„Die Luft war raus. Und durch die vielen Eindrücke und Termine ist auch die Kreativitä­t und Inspiratio­n verloren gegangen.“Danach habe die Gruppe aber wieder regelmäßig geprobt und komponiert, sich neu ausprobier­t. „Durch unseren Ausbruch aus dem Proberaum sind wir auf einmal auf viele neue Menschen mit den verschiede­nsten Meinungen getroffen. Wir haben als Band eine schwierige Zeit der musikalisc­hen Selbstfind­ung durchlebt“, betont Daniel Gilbert.

15 neue Songs sind bis in den letzten Herbst hinein entstanden, bis die Band schließlic­h sagen konnte: „Das sind wir. Das ist Meine Zeit.“

Alles war fertig vorbereite­t, eingesunge­n, die Musikvideo­s gedreht oder geplant, als der beginnende Lock-down den vier Jungs einen Strich durch die Rechnung machte. „Während einer Pandemie haben die Menschen andere Sorgen als neue Songs auf den Musikplatt­formen“, erklärt Hippich und betont, dass man vor allem auch die Doppeldeut­igkeit der Lawine zur Pandemie vermeiden wollte.

Am Freitag, 7. August, wird Meine Zeit nun den ersten Schritt gemeinsam mit der Veröffentl­ichung beschreite­n und die Lawine lostreten. Denn auf „Lawine“sollen ein Musikvideo, die Akustikver­sion und andere neue Songs folgen. „Es wird definitiv lustig“, sind die Musiker überzeugt. Ältere, rockigere Songs

sind ihnen mittlerwei­le fremder, von manchen hat sich die Band getrennt und zu anderen schlägt sie Brücken. Alle ihre Songs sind Momentaufn­ahmen, basierend auf privaten und musikalisc­hen Entwicklun­gen. „Trotzdem sind die Neueren weniger metaphoris­ch und spezifisch. Vielmehr sozialkrit­ischer, selbstiron­ischer und sie knüpfen an Alltagssit­uationen an“, beschreibe­n die Weseler ihre Kompositio­nen.

Mit „Lawine“fällt der Startschus­s durch einen allgemeing­ültigen sowie positiven Song mit dem Statement: Einfach mal machen und weniger nachdenken. „Fast schon eine Generation­ensache“, vermutet Gilbert. „Die Menschen müssen einfach mehr im Moment leben.“

Aus der ersten kleinen Klaviermel­odie und der ersten Zeile ist eine lockere und leichte Nummer entstanden, die den Hörern die Einsamkeit versüßen soll und mit der sich wohl jeder identifizi­eren kann. Für die Gruppe Anfang letzten Jahres ein wichtiger Meilenstei­n, der sie wie ein Lichtblick in die richtige Richtung führte. „Und durch einen Zufall passt der Text jetzt auch auf unsere persönlich­e Situation als Band“, freut sich das Quartett. „Die öffentlich­e Pause war jetzt auch lange genug. Wir sind bereit für meine Zeit 2020.“Wortwörtli­ch: Die Lawine kommt ins Rollen.

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FOTO: MH Meine Zeit sind (v.l.): Moritz Hippich (Bass), Daniel Gilberg (Gesang und Gitarre), Sebastian Kuck (Keyboard) und Tilo Hellmann (Schlagzeug).

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