Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Ein Vorschlag
Niederrheinmuseum
Anfang 2019 wurde Veit Veltzke, Direktor des Lvr-niederrhein-museums in Wesel, ein Rückblick auf seine Arbeit im Jahr 2018 und ein Ausblick in die Zukunft in der Presse veröffentlicht. Unter anderem führte er aus: „Wenn Sie so wollen, verstehen wir uns als eine Art ,Niederrheinforum’, das dazu einlädt, die Schätze der Region auch in der Region zu entdecken. Schließlich werden wir versuchen, charakteristische Merkmale, beziehungsweise auch Alleinstellungsmerkmale des Niederrheins zu vermitteln.“Weiter führte er aus: „Schließlich werden wir eine audiovisuelle Station mit Elementen der 3D-verfilmung und Virtueller Realität zur Geschichte der Weseler Eisenbahnbrücke und der anschließenden Nordbrabant-deutsche-eisenbahn entwickeln.“An den Hinweis „charakteristische Merkmale, beziehungsweise auch Alleinstellungsmerkmale des Niederrheins zu vermitteln“und den Hinweis „eine die audiovisuelle Station … entwickeln“möchte ich anknüpfen:
Am 4. Juni wurde durch die Kenntnisnahme des Beschlussvorschlags zum TOP 7 von den Politikern des Kreises Wesel entschieden, dass mein Bürgerantrag „Erstellen/ Bereitstellen einer Bildschirmpräsentation /-dokumentation, Titel: ,Eine Dokumentation, wie die gewachsene Kulturlandschaft am Niederrhein unwiederbringlich durch den Kiesabbau zerstört und in eine vom Bürger nicht gewollte Seenlandschaft umgewandelt wird’“nicht umgesetzt wird. Es wurde entschieden, dass die Umsetzung meines Antrages auf eine fortlaufende Darstellung von farblich gekennzeichneten geometrischen Flächen (Abgrabungslöcher) reduziert wird. Somit wird verhindert, dass die Bürger anhand von Bildern sehen, wie unsere einmalige, gewachsene Kulturlandschaft am Niederrhein, welche geprägt ist durch Auen, Wiesen, Äcker und Gehöfte, durch das Ausbaggern von Kies/sand für immer zerstört wird.
Wenn es der Politik nicht im Sinne der nachfolgenden Generationen gelingt, den Kiesabbau am Niederrhein zu reduzieren, so sollte für die nachfolgenden Generationen im Lvr-niederrheinmuseum in Wesel durch eine ständige Ausstellung mit Bildschirmpräsentation/-dokumentation eine wichtige Informationsmöglichkeit geschaffen werden, um eine Meinung zum Thema „Auskiesung“und deren Auswirkungen zu finden. Durch die Bildschirmpräsentation/-dokumentation wird auch festgehalten, dass wir es nicht verstanden haben, den Prozess der Umwandlung einer gewachsenen Kulturlandschaft in eine von den Bürgen nicht gewollte Wasserfläche zu verhindern.
Wie Herr Veltzke aufzeigte, sollte in einem Museum nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die aktuelle Entwicklung beziehungsweise ein Blick in die Zukunft dargestellt werden. Nun wird schon durch ein Schild an der A3 auf das Niederrheinmuseum in Wesel hingewiesen. Vielleicht ist es ja möglich, dass dieser Gedanke eine „Ausstellung mit Bildschirmpräsentation/-dokumentation“vom Niederrheinmuseum aufgriffen und umgesetzt und dadurch die Thematik den interessierten Besuchern nähergebracht wird.
Dieter Haller Hamminkeln