Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Leeres Haus an Hünxer Straße lockt Plagegeister an
DINSLAKEN (aha) Auch in Dinslaken gibt es immer wieder einmal Probleme mit Ratten. Derzeit klagen Anwohner der Hünxer Straße über Nager, die aus einem verlassenen Haus dort kommen. Das Problem: Für Rattenbefall auf Privatgrundstücken fühlt sich die Stadt nicht zuständig.
Bevor Christel Siedek Müll wegbringt oder ihr Fahrrad aus dem Carport im gemeinsamen Innenhof der drei Häuser an der Hünxer Straße 214 bis 218 holt, macht sie immer erst Lärm. Sie rasselt mit dem Schlüsselbund oder klopft an etwas, damit die Ratten in die Löcher huschen. Das macht sie, seitdem ihr eine Ratte beim Holen des
Fahrrads einmal über den Fuß gelaufen ist. In dem einen Nachbarhaus sei eine Ratte einmal aus der Toilette aufgetaucht, in dem anderen traut sich der Bewohner der Erdgeschosswohnung nicht mehr, die Fenster zu öffnen.
Als Quelle des Rattenbefalls haben sie das Mittelhaus, Nummer 216, ausgemacht. Seit etwa 20 Jahren stehe das Mehrfamilienhaus leer, schätzt Rotraud Riesch. Sie wohnt seit 42 Jahren nebenan. „Damals sah es hier nicht so aus“. Heute klaffen Löcher rund um den Abflussdeckel im Innenhof, aus dem Keller des leerstehenden Hauses scheint ein Baum zu wachsen. Ein
Bauzaun sperrt das Loch drumherum ab, dahinter scheint eine Palette das Haus festzuhalten, am Zaun lehnt eine Tür. Die Regenrinne ist durchlöchert.
Im Erdgeschoss war einst eine Pizzeria, erinnern sich die Nachbarn - das ist aber ewig her. Heute beulen sich die Fliesen auf der Fassade an der Straßenseite, die Scheiben sind von innen verklebt und von außen beschmiert. Klebeband dichtet die Briefkästen nur unzureichend ab. Die Ratten kommen aus den Löchern rund um den Abfluss und aus den Ritzen des Hauses, sagen die Nachbarn. „Vorsicht Nagerbekämpfung“warnen rote Aufkleber, die sich schon an den Seiten aufrollen. „Vor zwei Jahren hat der Besitzer, nach Angaben der Anwohner wohl ein Privatmann aus Düsseldorf, einmal Köderboxen aufstellen lassen“, sagt Christel Siedek und weist auf einen der alten Plastikbehälter, der an der Hauswand steht. Seitdem sei nichts mehr passiert. Manchmal, sagt Christel Siedek, „sitzen die Ratten auf dem Gullydeckel und sonnen sich.“
Die Stadtverwaltung Dinslaken, diese Auskunft hätten die Anwohner erhalten, sei für die Bekämpfung nicht zuständig. Die Stadt hat auf Nachfrage zugesagt, den Sachverhalt zu prüfen.