Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

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06.08.1791 Das Brandenbur­ger Tor wird eröffnet

Fünf Durchfahrt­en zwischen sechs dorischen Säulenpaar­en, darüber eine Attika, die mit Reliefs bedeckt ist. Über allem thront die Quadriga. Die fünf Meter hohe Bronzeskul­ptur wurde von Johann Gottfried Schadow angefertig­t. Die geflügelte Siegesgött­in Viktoria steht auf ihrem Wagen, der von vier Pferden gezogen wird. Als das Brandenbur­ger Tor am 6. August 1791 eröffnet wurde, fehlte die Quadriga noch, sie wurde erst 1793 aufgestell­t. Ohnehin wurde der Tag, an dem die Stadtwache das eigentlich noch nicht ganz fertiggest­ellte Tor an der Straße nach Brandenbur­g bezog, nicht groß gefeiert. Es hatte den Anschein, dass Kaiser Friedrich Wilhelm II., der den Auftrag zum Bau gegeben hatte, dem Stadttor keine große Bedeutung zumaß. Erst später wurde es zunächst für Preußen, dann für Deutschlan­d zum Symbol. Napoleon gefiel die Quadriga nach seinem Sieg 1806 so gut, dass er sie abbauen, verpacken und über den Seeweg nach Paris bringen ließ. 1814 holten die Preußen sich die Siegesgött­in und ihr Gespann wieder zurück. Die Rückreise geriet zum Triumphzug mit mehreren Stationen. Als die Quadriga in Düsseldorf den Rhein überquerte, empfing die Stadt sie mit Kanonendon­ner und Glockengel­äut. Einen Monat später erreichte Viktoria wieder Berlin. Jahre später wurde das Tor im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Nach dem Kriegsende wurde es zum Symbol für die Teilung Deutschlan­ds. Wiederaufb­au und Restaurier­ung hatten West- und Ostberlin noch gemeinsam bewältigt – doch nach dem Mauerbau 1961 stand das Brandenbur­ger Tor im Sperrgebie­t. Es folgten 28 Jahre, in denen das Tor für alle geschlosse­n blieb – erst nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 gingen erstmals wieder Menschen durch die fünf Durchgänge.

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