Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bayer mühelos ins Viertelfinale
Nach dem 1:0 gegen Glasgow wartet nun Inter Mailand in der Europa League.
LEVERKUSEN 147 Tage musste die Werkself warten, um Gewissheit zu haben. Durch das 1:0 (0:0) gegen die Glasgow Rangers steht nun aber fest, dass Bayer Leverkusen ab Montag beim Blitzturnier in Nordrhein-westfalen weiter um den Europa-league-titel mitspielt. Im März hatte die Mannschaft von Trainer Peter Bosz durch den 3:1-Auswärtssieg in Schottland bereits den Grundstein für den Viertelfinaleinzug gelegt.
Der Vizepokalsieger aus Leverkusen war im ersten Spielabschnitt die balldominante Mannschaft, offenbarte nach rund vierwöchiger Pause aber auch noch einige Abstimmungsprobleme. Auffälligster Spieler in der ersten Halbzeit war einmal mehr Kai Havertz. Der unter anderem vom FC Chelsea umworbene deutsche Nationalspieler verbuchte auch gleich die ersten guten Gelegenheiten der Partie. Zunächst traf der 21-Jährige die Oberkante der Latte (16.), dann wollte er es im Einsgegen-eins mit Rangers-schlussmann Allan Mcgregor etwas zu genau machen und zielte neben das
Tor (22.).
Gäste-trainer und Liverpool-legende Steven Gerrard hatte im Vorfeld der Begegnung auf einen frühen Treffer seines Teams gehofft. Davon waren die harmlosen Schotten jedoch in etwa so weit entfernt wie der Profifußball von einem normalen Spielbetrieb. Abwehrchef Sven Bender und sein Nebenmann in der Innenverteidigung, Edmond Tapsoba, ließen nichts anbrennen. Lukas Hradecky im Leverkusener Tor war nahezu beschäftigungslos. Allerdings muss sich die Werkself vorhalten lassen, aus den hohen Spielanteilen zu wenig gemacht zu haben.
Diesen Missstand schien auch Coach Bosz in der Pause angesprochen zu haben. Denn nur sechs Minuten nach dem Wiederbeginn nutzte Moussa Diaby gleich die erste Chance zum 1:0. Zuvor hatte Charles Aránguiz die Defensive der Schotten mit einem starken Pass ausgehebelt. Der defensive Mittelfeldspieler sah im ersten Durchgang nach einem Foul seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb und fehlt der Werkself damit im nächsten Spiel gesperrt.
Spätestens durch das Tor des jungen Franzosen war aber klar, dass sich Leverkusen das Weiterkommen nicht mehr nehmen lassen würde. Bosz konnte munter wechseln, und es schmerzte auch nicht mehr, dass Havertz, der noch eine weitere Großchance vergab (54.), an diesem Abend das Glück im Abschluss fehlte. Erst in der Schlussphase wurden die Schotten etwas mutiger.
Für die Werkself geht es am Montag mit dem Viertelfinale der Europa League in Düsseldorf weiter. Dort trifft Leverkusen ab 21 Uhr auf den italienischen Top-klub Inter Mailand.