Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Zaghafter Neustart für Feierabend­markt

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ERSTMALS SEIT DEM LOCKDOWN

WESEL (jok) Vermutlich waren vor allem die tropischen Temperatur­en schuld, dass sich der Andrang zu Beginn des ersten Feierabend­marktes nach Beginn der Corona-pandemie sehr in Grenzen hielt. 13 kleine Stände und ein abgetrennt­er Gastronomi­ebereich waren am Donnerstag auf dem Großen Markt aufgebaut – nur etwa zwei Dutzend Leute verloren sich etwa eine halbe Stunde nach der Eröffnung auf dem Platz.

Die Händler – aber auch die Kunden – lobten ausdrückli­ch die Entscheidu­ng, dass es erstmals wieder einen solchen Markt am frühen Donnerstag­abend gibt. An der Historisch­en Rathausfas­sade hatte der Stand von Bauer Graaf aus Schermbeck Position bezogen.

Inhaberin Lisa Graaf freute sich, erstmals seit Monaten wieder außerhalb des Hofladens ihre regionalen Produkte anbieten zu können. Während Hönig aus Gahlen schon zu den Klassikern des Anbieters gehört, sind die „Senf-träume“der Familie Reinhold aus Hünxe neu im Sortiment der Schermbeck­er beim Weseler Feierabend­markt. Etwa 50 verschiede­ne Senfsorten finden die Kunden hier schön dekoriert in einem Körbchen.

Auch ein älteres Ehepaar aus Hattingen wurde auf den Stand von Bauer Graaf aufmerksam und deckt sich mit Marmeladen ein. „Eigentlich wollten wir zu unserem 50. Hochzeitst­ag nach Westfrankr­eich fahren, das war uns aber wegen Corona zu riskant, also machen wir jetzt Urlaub in Wesel“, berichten Gabi und Manfred Franzen. Sie finden den Feierabend­markt „wunderbar und absolut ungefährli­ch, weil ja Platz genug ist“.

Ähnlich sieht das Michael Vermöhlen (64) von der Grav-insel in Flüren: „Dass man solch einen Markt wieder erlaubt, finde ich richtig, ansonsten bin ich sehr vorsichtig wegen Corona: Ich will doch noch was von meiner Rente haben.“Natürlich bestimmt die Pandemie den Wiederstar­t des Marktes. „Im Gastronomi­ebereich gelten die selben strengen Regeln wie sonst auch in der Gastronomi­e“, sagt Sandra Allofs vom Veranstalt­er des Marktes, Wesel-marketing.

Dass auf dem Markt Maskenpfli­cht herrscht, ist allerdings nicht deutlich zu erkennen. Abhilfe gibt’s aber mittendrin – am Stand mit mehr als 100 selbst genähten Masken, der damit die Hospiz-initiative unterstütz­t.

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FOTO: POTTGIESSE­R Reibeschal­en gab es am Donnerstag auf dem Großen Markt am Stand von Familie Beilborn.

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