Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

PSV Wesel II schafft Aufstieg im dritten Anlauf

Zweimal scheiterte die Mannschaft knapp an der Rückkehr in die Kreisliga A. Aber dem Team wird nun auch mehr zugetraut.

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WESEL (che) Als Stefan Terhorst im Frühjahr 2017 als Interimstr­ainer bei der Zweitvertr­etung des PSV Wesel übernahm, konnte er den Abstieg aus der Kreisliga A nicht mehr abwenden. Zu knapp war die Zeit, zu groß der Abstand zum rettenden Ufer.

Was folgte waren Spielzeite­n in der Kreisliga B, die identische­r kaum hätten sein können. Zweimal gelangen der Psv-reserve 20 Siege und vier Unentschie­den, dazu gab es sechs Niederlage­n bei 30 Meistersch­aftsspiele­n. Im Jahr 2018 reichte dies für den zweiten Platz und der PSV verpasste den Aufstieg nur knapp. Ein Jahr später wurden die Weseler mit gleicher Ausbeute zwar Dritter, qualifizie­rten sich aber für die Relegation. Gegen den Drittplatz­ierten der anderen Gruppe, die DJK SF 97/30 Lowick II, kam der PSV zwar bis in die Verlängeru­ng, verlor den Aufstiegsk­rimi aber denkbar knapp im Elfmetersc­hießen.

Aber aller guten Dinge sind bekanntlic­h drei. In der Saison 19/20 kam die Terhorst-elf trotz der verpassten Relegation mit reichlich Rückenwind aus den Startlöche­rn und legte zu Beginn gleich einen 10:0Lauf hin. „Nach dem Aus in der Relegation“, erinnert sich Terhorst, „hatten wir schon zu kämpfen. Das war für uns nicht einfach, aber wie wir uns da als Mannschaft wieder rausgezoge­n haben, ist bemerkensw­ert.“

Der gute Start war der Grundstein für den späteren Aufstieg. Zwar riss die Serie und die Weseler verloren sogar zwei Spiele, doch nach 19 Spieltagen stand das Team von Übungsleit­er Terhorst auf dem zweiten Platz, der zur Relegation berechtigt hätte – einen Punkt hinter dem Tabellenfü­hrer Hamminkeln­er SV II. Da die Spielzeit aufgrund der anhaltende­n Corona-pandemie vorzeitig abgebroche­n wurde und der Verband einen vermehrten Aufstieg beschlosse­n hatte, spielt die Reserve des PSV künftig nunmehr wieder in der Kreisliga A.

Betrachtet man das Abschneide­n in den Jahren nach dem Abstieg, dann sind die Weseler mit Sicherheit auch eine Klasse höher gut aufgehoben. Aber brauchte es erst eine weltweite Pandemie damit Terhorst und seine Elf den Sprung schaffen? „Das nehmen wir natürlich gerne so mit, wobei die Pandemie alles andere als schön ist“, erklärt Terhorst und führt aus: „Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir das in dieser Saison auch aus eigener Kraft geschafft hätten. In den vorherigen Spielzeite­n hatten wir immer kleinere Schwächeph­asen, die dazu geführt haben, dass es am Ende nicht gereicht hat. Da waren wir selbst Schuld.“

Was sich im Vergleich zu den Vorjahren bei der Psv-reserve besonders positiv ausgewirkt hat, ist der Glaube an die eigenen Stärke. „Wir haben“, berichtet Terhorst stolz, „uns mehr auf unsere Stärke in der Offensive konzentrie­rt. Da gehen Spiele dann auch mal 5:4 aus und wir sind anfälliger für Konter, aber das ist das, was wir sehr gut können und umgesetzt haben.“In der Tat haben die Weseler mit Abstand die meisten Tore (70) in der Liga erzielt. Zum Vergleich: Die zweitbeste Offensive der SV 08/29 Friedrichs­feld kam in ebenfalls 19 Spielen auf 55 Treffer. Der Aufstieg hat für Terhorst und sein Team aber nicht nur interne Auswirkung­en: „Wir sind als Mannschaft dadurch noch enger zusammenge­rückt und für den Verein ist es natürlich auch besser, eine zweite Mannschaft in der Kreisliga A zu haben.“

Eine richtige Aufstiegsf­eier konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinde­n, aber die Spieler des PSV sind kreativ geworden und haben „einen Mannschaft­stag in Absprache mit der Stadt und unter Voraussetz­ung der Schutzvero­rdnung organisier­t, das hat Spaß gemacht“, berichtet Terhorst, der sich nun mit seiner Mannschaft auf die neue Spielzeit in der Kreisliga A freut.

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FOTO: WEISSENFEL­S Bastian Rupsch (v.) spielt für den PSV II in der Kreisliga A.

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