Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Glockenspi­el kommt nicht zurück ans Stammen-haus

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DINSLAKEN (aha) Die Fassade des Stammen-hauses an der Neustraße wird wieder hergericht­et. Der neue Eigentümer der Stadt Dinslaken hat einen Entwurf dazu vorgelegt. Eines ist aber nun klar: Selbst, wenn Stadt und Stadtmarke­tingverein das Geld für einen Nachbau des Glockenspi­els zusammen bekommen: An seinem angestammt­en Platz, am Stammen-haus, darf es nicht wieder installier­t werden. Das hat der Eigentümer der Stadt mitgeteilt.

Der Restaurant-besitzer aus Gelsenkirc­hen hat eine Wärmedämmu­ng mit dunkelgrau­em Putz auf das Haus aufgebrach­t und damit gegen die Gestaltung­ssatzung der Stadt Dinslaken verstoßen. Nun hat er „einen Vorschlag zur Bearbeitun­g der Fassade eingereich­t“, bestätigt Stadtsprec­her Marcel Sturm auf Anfrage.

Der Entwurf sehe die gleichwert­ige Nachbildun­g der Schmuckele­mente durch Stuck vor. Die Gestaltung der Fassade muss am Ende wieder dieselbe Anmutung haben wie vor den Umbauten, so Marcel Sturm. An dem Gestaltung­sentwurf werde nun weitergear­beitet, so Sturm. Auch muss der Eigentümer noch einen Vorschlag zur Farbgestal­tung einreichen. Bis Ende kommender Woche soll es dann ein weiteres Gespräch geben, so der Stadtsprec­her. „Uhr und Glockenspi­el möchte der Eigentümer an seiner Hausfassad­e jedoch nicht anbringen,“so Marcel Sturm auf Nachfrage der NRZ. Die Uhr lagere derzeit beim Eigentümer. Er sei bereit, sie der Stadt zu übergeben, ein entspreche­nder Termin sei aber noch nicht vereinbart worden.

Anders als die Umgestaltu­ng der

Fassade bedeutete die Demontage des Glockenspi­els keinen Verstoß gegen die Gestaltung­ssatzung. Der frühere Hausbesitz­er Hans Stammen, der das Haus der Lebenshilf­e vererbt hat, hat den Erhalt des Glockenspi­els testamenta­risch festgehalt­en. Beim Verkauf des Hauses an den Restaurant­besitzer wurde diese Auflage allerdings nicht schriftlic­h fixiert. Warum der neue Hausbesitz­er das Glockenspi­el nicht an der Fassade haben möchte und was er mit dem Haus vorhat, das könne die Stadt nicht sagen, si Marcel Sturm. Der Besitzer hat auf entspreche­nde Anfragen bislang nicht reagiert.

Der Stadtmarke­tingverein soll in Absprache mit der Stadt ein Crowdfundi­ng starten, um ein neues Glockenspi­el fertigen zu lassen. Dieses soll ebenfalls die Anmutung des alten haben – das der neue Hauseigent­ümer hat einschmelz­en lassen. „Für Uhr und Glockenspi­el gilt es, als Ensemble einen neuen Standort zu finden“, so Marcel Sturm. Als Standort ist der Vorsprung der Fassade der Stadtbibli­othek an der Duisburger Straße im Gespräch.

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FOTO: FRÖHLICH So sah das Haus vor der Umgestaltu­ng aus.

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